Kommentar zum gescheiterten Volksbegehren: Zu wenig Krach gemacht

Die Initiatoren des Volksbegehrens für ein komplettes Nachtflugverbot haben sich gründlich verzettelt.

Es war knapp. Aber trotz eines starken Schlussspurts ist das Volksbegehren für ein komplettes Nachtflugverbot am künftigen Großflughafen Schönefeld gescheitert. Gut 20.000 Stimmen dürften gefehlt haben.

Natürlich haben die Initiatoren des Begehrens recht, wenn sie die Ursache nun im noch nicht eröffneten Flughafen und der deswegen fehlenden Lärmbelastung sehen. Und auch die Sommerferien, die mitten im Sammelzeitraum lagen, haben nicht gerade zur Mobilisierung beigetragen. Doch sicher ist auch: Die Organisatoren des Volksbegehrens haben die Herausforderung unterschätzt und sich verzettelt.

Zu spät geworben

So wurde die Kampagne „Aufwachen Berlin“ mit Radiospots und Werbung in der U-Bahn erst Mitte August gestartet – viel zu spät. Dass die Kampagne Wirkung entfaltete, zeigen die beeindruckenden Unterschriftenzuwächse der vergangenen vier Wochen. Auch organisatorisch hätten die Initiatoren mehr investieren müssen. Allein, um die Arbeit der beteiligten 25 Bürgeriniativen zu koordinieren, sind professionelle Strukturen nötig, sprich: einen oder besser mehrere hauptamtliche Mitarbeiter.

172.000 gültige Unterschriften sind für ein Volksbegehren eine hohe Hürde. Doch sie ist überwindbar. Umso wichtiger ist es, hierfür rechtzeitig die besten Voraussetzungen zu schaffen. Um für ein solch sensibles Thema wie Lärmschutz genügend Unterstützung zu finden, bedarf es nicht nur einer wachen Bevölkerung, sondern auch wacher Initiatoren.

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