Unser Café: Endgerät und Erbsensuppe

In der Rudi-Dutschke-Straße in Berlin bilden Mediennutzung und bewusste Ernährung ein Menü.

Bild: Christine Engel

Nein, im taz.café hört man nicht um 18 Uhr die Druckmaschinen anlaufen – doch um die Mittagszeit herum herrscht Redaktionsschlussathmosphäre: Hektisch rauschen die MitarbeiterInnen des Service-Teams durch die Menge, servieren dampfende Spaghetti Carbonara, knackige Salate mit Blumenkohl & Sesam, würzige Suppen, mal mit orientalischen Zutaten, mal auch mit Kräutern und Kartoffeln aus Brandenburg. Alle müssen satt werden. Schnell soll es gehen, günstig muss es sein, lecker obendrein und wenn schon mit Fleisch, dann aber aus artgerechter Tierhaltung.

Warum der Stress? Das taz.café ist in der Zeit zwischen Mittag und 15 Uhr auch die „Betriebskantine“ der taz. RedakteurInnen und VerlagsmitarbeiterInnen stürmen zwischen Interview-Termin und Abgabeschluss herein, essen manchmal nur etwas, um ihre Magenwände zu beruhigen und entfleuchen wieder in Richtung Schreibtisch, nur eine Sekunde, nachdem sie den Löffel haben sinken lassen. Andere nutzen die Mittagspause, um sich mit KollegInnen abzusprechen oder Kontakte mit InformantInnen zu pflegen.

Da es sich jedoch herumgesprochen hat, dass das Essen hier zum Besten gehört, was man rund um den Touristenmagneten „Checkpoint Charlie“ bekommen kann, pilgern auch Büroangestellte, LeserInnen und – so munkelt man – MitarbeiterInnen des nahen Springer-Verlages zur Mittagszeit hierhin. Sitzt es sich doch besonders im Sommer schön im Außenbereich, direkt unter dem „Hauspimmel“, wie das an der Ostwand des taz-Gebäudes befestigte Relief „Friede sei mit Dir“ des Bildhauers Peter Lenk intern liebevoll genannt wird.

Auf taz-rotem Mobiliar die Zeitung, ein gutes Mittagessen oder einen leckeren Kaffee genießen. Bild: Christine Engel

Ansonsten geht es im taz.café eher entspannt und unterhaltend zu. Die tägliche taz-Printausgabe liegt kostenlos aus – zum Mitnehmen – in  anderen Zeitungen vom Guardian bis zur Süddeutschen kann ebenfalls geschmöckert werden, wie sämtliche Bücher von taz-AutorInnen, die im „embeddeten“ taz.shop ausliegen. Dank kostenlosem WLAN und ausreichend vorhandenen Steckdosen können zudem sämtliche mobilen Endgeräte zum Einsatz gebracht werden. Multimedia bis zum Abwinken, wie es sich für die Betriebskantine einer Zeitung gehört. Probleme gibt es da höchstens, wenn „Club Mate“ mal wieder Lieferschwierigkeiten hat.

Multimedia bis zum Abwinken

Der tazpresso hingegen geht nie aus, eine wohlschmeckende Eigenmischung, die von der GEPA für die taz zusammengestellt wurde. Und wenn das Mittagessen „aus“ ist, wie man in Berlin sagt, legt die Küchencrew nach: Ihre südamerikanisch inspirierten Tapas – die Empanadas sind mittlerweile ein Klassiker – gehen eigentlich nie aus, ebenso wie die leckeren Gemüse-Quiches und Kartoffeltortillas. Und so verhält es sich auch mit dem angebotenen Backwerk, also den Kuchen und Kaffeestückchen aus der Biobäckerei. Und natürlich den Biobrownies von Tim's.

Wer nach der Arbeit noch „überbrücken“ möchte bis zu einer der vielen Abendveranstaltungen im taz.café, muss also nicht verhungern und bekommt zu seinem Abendessen, je nach Geschmack, ein gutes Glas Bio-Wein oder ein kühles Bier. Fast jeden Abend wird das Café mittlerweile zur Bühne oder zum Podium. Lesungen mit bekannten oder wegweisenden AutorInnen, Diskussions-Veranstaltungen politischer Natur – oder die schon jetzt zum Kult gewordenen „Hate Poetry“-Veranstaltungen locken immer mehr Interessierte in die abendlich-ruhige Dutschke-Strasse.

Auf der Galerie des taz.cafés kann man sich auch mal etwas aus dem Trubel zurück ziehen. Bild: Christine Engel

Egal um welche Zeit des Tages, egal zu welchem Werktag, Leben ist hier immer. Das gute Leben sogar: Anregende Lektüre, gute Gespräche, bestes Essen und feine Getränke. Kommen Sie doch einfach mal vorbei.