Altvater verlässt die Grünen

Der Mitbegründer der Berliner AL und bekannte Globalisierungskritiker Elmar Altvater tritt aus Protest gegen die Unterstützung des Afghanistankrieges aus der Partei aus

BERLIN taz ■ Der Publizist Elmar Altvater hat gestern seinen Austritt aus der grünen Partei erklärt. Als Grund gab er die Unterstützung des Bundeswehreinsatzes durch den Rostocker Parteitag an. Der stehende Applaus für Fischer in Rostock hätten gezeigt, dass „für Leute wie mich kein Platz mehr in dieser grünen Partei ist“. Die Delegierten „haben sich wie von Fischer am Nasenring durch die Manege ziehen lassen. Und kaum jemand hat den Schmerz gespürt.“

Altvater, linker Ökonom und bekannter Kritiker der Globalisierung, gehörte in den frühen 80ern zu den Mitbegründern der „Alternativen Liste“ in Berlin.

Der Krieg, so Altvater in seinem Brief an den Parteivorstand der Berliner Bündnisgrünen, „gegen eines der ärmsten Länder der Welt ist weder militärisch sinnvoll noch politisch klug noch moralisch akzeptabel“. In der Partei sei zudem konservative Wirtschaftspolitik mehr und mehr an die Stelle sozialökologischer Ideen getreten. Altvater beschließt seinen Brief mit dem Wunsch: „Ich würde erleichtert sein, wenn ich mit meiner bitteren Einschätzung der grünen Partei irre.“ Auch ein Wiedereintritt sei für ihn vorstellbar – aber erst, wenn die Grünen sich wieder geändert hätten.