Assad im Hisbollah-Interview: Drohung Richtung Israel

In einem Interview spricht Syriens Diktator Baschar al-Assad von einer Konfrontation mit Israel. Unterdessen will Russland zehn Kampfflugzeuge an Syrien liefern.

„Überzeugt vom Sieg“: Assad im Interview mit einer Journalistin. Bild: ap

BEIRUT afp/dpa | Der syrische Präsident Baschar al-Assad hat inmitten des Bürgerkriegs in seinem Land eine direkte Konfrontation mit Israel ins Gespräch gebracht. „Es gibt eindeutig öffentlichen Druck, eine neue Widerstandsfront auf dem Golan zu eröffnen“, sagte er am Donnerstag in einem Interview mit dem Fernsehsender der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah, Al-Manar. Die Golan-Höhen liegen im Grenzgebiet von Syrien und Israel.

Als Grund für die angebliche Forderung führte Assad „mehrere Faktoren“ an, darunter „wiederholte israelische Aggression“. Israel hatte mehrfach Ziele in Syrien bombardiert und wollte damit nach eigenen Angaben Waffenlieferungen an die Hisbollah verhindern. Mehrfach kam es seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs zu Zwischenfällen auf den seit dem Jahr 1967 israelisch besetzten Golan-Höhen. Israel meldete mehrfach Beschuss der Gegend aus Syrien. Zudem wurden UN-Blauhelmsoldaten, die an der Waffenstillstandslinie zwischen den verfeindeten Ländern im Einsatz sind, von syrischen Rebellen entführt.

Assad zeigte sich in dem Interview zuversichtlich, dass seine Truppen in Syrien siegen werden. „Es läuft ein Weltkrieg gegen Syrien“, beklagte er. Dennoch sei er „sehr überzeugt vom Sieg“.

Die syrische Opposition verlangt Assads Rücktritt und nennt dies als Bedingung für ihre Teilnahme an einer geplanten internationalen Friedenskonferenz für das Land. Die von den USA und Russland vorgeschlagene Konferenz soll im Juni im schweizerischen Genf stattfinden. Datum und Teilnehmer stehen noch nicht fest. Am kommenden Mittwoch treffen sich in Genf Vertreter der Vereinten Nationen, der USA und Russlands, um die Konferenz vorzubereiten, wie die UNO am Donnerstagabend mitteilte.

Unterdessen kündigte Russland an, mindestens zehn Kampfflugzeuge vom Typ Mig-29MM2. Damit werde ein Vertrag erfüllt, sagte Mig-Generaldirektor Sergej Korotkow am Freitag der Agentur Interfax zufolge. „Eine syrische Delegation ist derzeit in Moskau und handelt die Details des Vertrags aus“, sagte Korotkow.

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