Festgenommene Aktivisten in Russland: Niederlande hilft Greenpeace

Jetzt schalten sich die Niederlande in den Streit um die festgehaltenen Greenpeace-Aktivisten der„ Arctic Sunrise“ ein. Das russische Vorgehen sei „illegal“.

Anthony Perrett, ein britischer Greenpeace-Aktivist, im Gericht in Murmansk. Bild: reuters

DEN HAAG afp/taz | Die Niederlande wollen mit juristischen Mitteln die Freilassung der 30 Umweltschützer und Journalisten erreichen, die nach einer Greenpeace-Aktion in Russland festsitzen. Es sei ein Schiedsverfahren auf Grundlage des UN-Seerechtsübereinkommens eingeleitet worden, schrieb Außenminister Frans Timmermans am Freitag in einem Brief an die Abgeordneten in Den Haag.

Die Niederlande werden aktiv, weil das Greenpeace-Schiff „Arctic Sunrise“ unter niederländischer Flagge fuhr, als es vor zwei Wochen in der Arktis von der russischen Küstenwache aufgebracht wurde.

Die niederländische Regierung betrachte das Vorgehen der Küstenwache als „illegal“, sagte Außenamtssprecher Friso Wijnen. Die russischen Behörden hätten die Niederlande erst um Erlaubnis fragen müssen, bevor sie sich Zugang zu dem Schiff verschafft hätten.

Die russische Justiz hat 28 Umweltschützer und zwei Journalisten aus 18 Ländern wegen „bandenmäßiger Piraterie“ angeklagt. Bei einer Verurteilung drohen ihnen bis zu 15 Jahre Haft. Die Aktivisten hatten versucht, eine Bohrinsel in der Arktis zu entern, um auf Umweltrisiken durch die Gas- und Ölförderung aufmerksam zu machen. Sie wollen am 8. Oktober in Anhörungen vor einem Berufungsgericht ihre Freilassung erreichen.

„Sicherheitszone nicht überquert“

Die Anklage sei „absurd“, kritisierte Iwan Blokow von Greenpeace Russland. Die „Arctic Sunrise“ habe sich in internationalen Gewässern aufgehalten, die 500-Meter-Sicherheitszone der Ölplattform zu keinem Zeitpunkt überquert. Die Aktion sei friedlich gewesen.

Greenpeace erwartet am Samstag Zehntausende Menschen bei Solidaritätsdemonstrationen in 80 Städten in Deutschland und weiteren 44 Staaten.

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