Bernd das Brot über schlechte Laune: „Ich glaube, ich hasse Sie“

Gut gestimmt ins neue Jahr? Deutschlands am schlechtesten gelaunte Fernsehfigur sieht das anders. Unsere Autorin ließ sich von ihm anpöbeln.

„Wie lange dauert das Interview noch?“: Bernd das Brot blickt mürrisch ins neue Jahr. Bild: ap

Es ist noch früh am Morgen und winterlich kalt in München. Nach und nach trudeln Filmtechniker, Assistenten und Drehbuchautoren in den Räumen der Firma Bummfilm ein. Hier treffen wir Bernd das Brot, das Kastenweißbrot des Kinderkanals Kika. Von der hellen Couchecke aus geht der Blick auf eine große Terrasse und kahle Bäume, Bernd blickt mürrisch.

sonntaz: Herr Brot, Sie sind das berühmteste Gesicht des Kika, haben Millionen Zuschauer und Fans. Wie geht es Ihnen?

Bernd das Brot: Mir geht es Mist. Lassen Sie mich korrigieren. Es geht mir Doppelmist.

Schlechte Laune ist Ihr Markenzeichen. Sie gelten zudem als schwieriger Gesprächspartner.

Wie lange dauert dieses Interview noch?

So kurz wie möglich.

Ihr Vater wird alt, sein Leben entgleitet ihm. Die Tochter fühlt sich verantwortlich und will helfen. Aber was, wenn er das nicht annimmt? Die Geschichte eines Erziehungsversuchs lesen Sie in der taz.am wochenende vom 4./5. Januar 2014 . Außerdem: Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika werden die Welt im 21. Jahrhundert prägen. Schriftstellerinnen und Schriftsteller erzählen auf fünf Seiten von ihren Ländern. Und: Bernd das Brot packt aus. Deutschlands depressivste Fernsehfigur im Gespräch. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.

Vielen Dank.

In der Nacht laufen Sie in Dauerschleife im Fernsehen. Viele Erwachsene scheinen sich mit Ihnen zu identifizieren. Weil wir uns alle heimlich nach ungehemmter Übellaunigkeit sehnen?

Erstens: Ich mache nichts, ich werde gemacht. Ich kann mich nicht erinnern, irgendetwas aktiv betrieben zu haben, außer zu versuchen, es zu beenden, dass jemand aktiv mit mir etwas betreibt. Zweitens: Mir wurde gesagt, dass alles, was man mit mir treibt, der Unterhaltung – in Anführungsstrichen – dient. Ich würde gerne die Anführungsstriche an den Anfang und an das Ende meines gesamten Lebens setzen, und ansonsten in Ruhe gelassen werden.

Anführungsstriche an den Anfang und das Ende Ihres Lebens setzen – was meinen Sie damit?

Das Brot: Bernd das Brot gehört nach eigenen Aussagen der Gattung des Homo Brotus Depressivus („depressiver Brot-Mensch“) an. Sein Lieblingsausdruck ist „Mist!“

Der Mensch: Darüber, wie Bernd das Brot zum Kika kam, gibt es viele Gerüchte. Manche erzählen, er sei früher eine Werbefigur für eine Bäckerei-Kette gewesen. Weil die Kampagne floppte ging er zum Kika. Andere munkeln, Tommy Krappweis (RTL-Samstag-Nacht) hätte ihn auf eine Serviette gekritzelt. Bernd dementiert.

Wenn man etwas in Anführungsstriche setzt, ist es gleichzeitig wichtig und kann in der Form, wie es ausgelegt wurde, nicht ernst genommen werden. Das trifft auf mein Leben zu.

Sie glauben, Ihr Leben ist nicht ernst zu nehmen?

Ich glaube, mein Leben sollte nicht ernst genommen werden, sonst wäre es einfach zu dramatisch.

Was ist denn ein Leben, das nicht ernst genommen wird?

Meins.

Sagt das wieder der Künstler in Ihnen?

Soll das eine Beleidigung sein?

Gar nicht. Ich finde, Sie sind einer der bedeutendsten TV-Künstler der Gegenwart.

Vielleicht ist das sogar eine noch größere Beleidigung.

Freut es Sie denn nicht, wenn man Sie als großen Künstler bezeichnet?

Mich würde es freuen, wenn man mich überhaupt nicht bezeichnen würde, und schon gar nicht als Künstler.

Können wir von Ihrer schlechten Laune etwas lernen?

Bitte?

Wollen Sie uns damit etwas sagen?

Ja. Lasst mich in Ruhe! Wie schwer ist das zu verstehen?

Bernd das Brot spricht die Satzzeichen mit.

Lasst. Mich. In. Ruhe.

Oder spricht aus Ihnen der Wunsch nach Hilfe?

Wissen Sie was? Ich glaube, ich hasse Sie.

Wie fühlt sich Ihre Laune an?

Schlecht.

Ist es eher eine depressive Form von schlecht oder eine wütende Form von schlecht?

Es ist die fröhliche hippie rosa yuppi yuppi Form von schlecht mit den kleinen rosa Glücksbärchen.

Eine zwanghaft schöne schlechte Laune?

Sagt Ihnen der Begriff Ironie irgendetwas?

Man kann Ihre Laune also nicht differenzieren. Das Problem haben die meisten Depressionspatienten.

Wollen Sie mich jetzt pathologisieren?

Fühlen Sie sich manchmal einsam?

Das geht Sie nichts an.

Haben Sie schon mal mit einem Arzt gesprochen?

Und mir „Gute Laune“ verschreiben lassen? Nein danke.

Sie haben also gar nicht vor, dagegen anzuarbeiten?

Die paar Male, wo ich es versucht habe, ging es danach deutlich schlechter. Warum wollen Sie unbedingt meinen Zustand analysieren? Ich will nicht geholfen werden. Sie helfen mir am meisten, wenn Sie jetzt einfach gehen.

Vielleicht sind Sie in Ihrem Unglück ja auch glücklich.

Sind Sie eigentlich irre?

Schon mal eine Tageslichtlampe getestet? Soll gut sein gegen Depressionen.

Bringen Sie mir eine vorbei. Ich geb’ sie dem Busch, der briegelt sie um und danach haben wir eine zweite Sonnenfinsternis.

Sie meinen Briegel den Busch, Ihren ehemaligen Kollegen, der gerne Sachen technisch aufrüstet. Sind Sie Freunde?

Wie freundschaftlich kann ein Verhältnis sein, das auf Wahnsinn, Versuchskaninchenerei und Brotsprengungen beruht?

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, sich wie alle anderen ordnungsgemäß zu besaufen?

Ich habe einmal gegen meinen Willen Kaffee probiert, das war schlimm genug. Keine Macht den Drogen.

Man hat immerhin das Gefühl, Sie versuchen nicht mehr so nachdrücklich aus dem Studio zu fliehen wie zu Beginn Ihrer Karriere. Ist das Resignation?

Nachdem sogar der Fluchtversuch gescheitert ist, mich selbst in einem Postpaket nach Burkina Faso zu schicken, kann ich eine gewisse Resignation nicht verhehlen.

Wo wollen Sie hin?

Nach Hause.

Und wo ist das?

Überall da, wo ich weder gefilmt noch interviewt werde.

Wie sieht es dort aus?

Du liebe Zeit. Ich habe einen Raum mit einer Tür und Fenstern, einer Küche, einem Bett und einem Stuhl. Wo, ist geheim. Sonst stehen wieder die Fans vor der Tür, durchwühlen meinen Müll und ich muss umziehen.

In Ihrer Sendung wollen Sie vom Bildschirm fliehen …

Das ist schön, dass Sie das erkannt haben, nachdem sie jetzt über zehn Jahre im Fernsehen lief. Herzlichen Glückwunsch. Ich glaube, von der Rechercheseite her kann man Ihnen wenig vormachen.

Ich meinte, Sie wollen fliehen, obwohl wir Sie da dringend brauchen. Dabei habe ich die Hoffnung, dass Sie sich eigentlich gerne für uns opfern.

Wenn ich Sie jetzt noch weiter in Ihrem seltsamen Geschwurbel reden lasse, hören Sie dann irgendwann auf und gehen einfach weg?

Denken Sie denn nie über Ihr Leben nach?

Denken Sie über sich nach? Zum Beispiel genau jetzt? Das wäre ein sehr guter Zeitpunkt. Sie könnten das da draußen tun. Oder da hinten. Oder in einem anderen Bundesland.

Was ist für Sie der Sinn des Lebens?

Der Sinn des Lebens besteht darin, entweder zu flüchten oder die nächste Flucht zu planen. Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern, dass ich jemals etwas anderes getan hätte.

Flucht also. Ein klassisches Motiv der Moderne. Die Flucht aus dem Alltag, weg vom Normalen, hin zu einem besseren Ort. Wo wären Sie jetzt gerne?

In meinem Schrank, den Schlüssel verschluckt.

Aber dort sind Sie doch wieder eingesperrt.

Im Moment könnte ich mir nichts Schöneres vorstellen. Wären Sie aber mit mir in dem Schrank, wäre es die Hölle. Somit ist es eine Frage der Perspektive. Und alles ist relativ. Daraus basteln Sie bestimmt gleich wieder etwas Pseudophilosophisches. Ich habe jetzt schon Angst davor.

Ja, also der Schrank …

Nein, es ist nur ein Schrank! Es ist kein Sinnbild für irgendetwas. Es ist einfach nur ein Schrank. S. C. H. R. A. N. K. Man tut Dinge rein, dann macht man zu. Sonst nichts.

Haben Sie schon mal überlegt, Ihre schlechte Laune zum Konzept zu machen? Zum Beispiel eine psychologische Schule des negativen Denkens. Sie könnten sie leiten und damit viel Geld verdienen.

Aber wenn ich doch nichts leiten will, bei dem ich täglich mit vielen Menschen konfrontiert werde, die mir vielleicht noch blödere Fragen stellen als Sie. Was zugegebenermaßen schwierig werden dürfte.

Sie könnten ja auch Ratgeber schreiben. Richtig mies drauf in fünf einfachen Schritten. Das könnten Sie machen ohne jemanden zu sehen.

Alleine das Wort „machen“ schreckt mich schon ab. Und meine Arme sind zu kurz, um einen Computer unfallfrei zu bedienen.

Vielleicht finden Sie ja jemanden, der das für Sie schreibt.

Dann müsste ich mich mit diesem Jemand ja wieder befassen. Ich glaube, Sie verstehen da etwas ganz Essentielles nicht.

Aber in der letzten Zeit werden wir überflutet davon, dass wir ständig positiv denken sollen. Alles müssen wir immer zum Guten drehen. Da könnten Sie einen wohltuenden anderen Strom initiieren.

Irgendein irrsinniger Journalist hat mal geschrieben: Bernd das Brot verkörpert das Recht auf schlechte Laune.

Ganz genau! Dafür haben Sie ja auch den Grimme-Preis gekriegt.

Ich hätte ihn gerne Ihnen verliehen.

Mir? Warum?

Weil ich ihn dann nicht habe. Nehmen Sie ihn einfach mit. Ich glaube, er steht unten.

Sie würden mir Ihren Grimme-Preis geben?

Ich würde Ihnen noch viel mehr geben, wenn dieses Interview endlich aufhören würde. Auch dieses Sofa, den Fernseher und all die Bäume dort draußen. Die können Sie alle haben. Vielleicht gehen Sie schon mal raus, und schauen sie sich ein bisschen näher an. Es ist jetzt Ihr Besitz. Machen Sie Fotos davon, fangen Sie an, sie auszugraben. Tun Sie sie in Ihr Auto und fahren Sie weg.

Herr Brot, ist Ihre Situation wirklich so schlimm?

Jetzt im Moment ist sie sogar noch ein bisschen schlimmer.

Ist es aber nicht die Aufgabe für uns Lebewesen, dass wir uns mit unserer Situation arrangieren? Dass wir nur das ändern, was wir auch ändern können und den Rest akzeptieren – oder sogar lernen zu mögen?

Es ist wohl die Aufgabe von Ihnen als Journalistin, alles mögliche in mich hinein zu interpretieren. Unter anderem eine Antwort auf diese völlig verschwurbelte Frage, die komplett an meiner Person, meinen Belangen und allem anderen vorbeigeht, was mich, aber auch alle, die Ihr komisches Käseblatt lesen, auch nur ansatzweise interessieren könnte.

Ein Käseblatt. Haha.

Ich habe einen Brotwitz gemacht. Ich würde mich gerne selbst dafür geißeln. Aber meine Arme sind zu kurz.

Sie werden ja öfter mit schlechten Witzen belästigt. Etwa, welchen Aufstrich Sie am liebsten mögen. Was war der schlechteste Witz, den Sie je gehört haben?

Ich nenne ihn Leben.

Und was ist mit „Brot für die Welt“?

Der ist nicht nur schlecht, sondern auch noch geschmacklos.

Geschmacklos, haha!

Sehr witzig.

Die Top Fünf der Brotwitze?

Auf Platz fünf ist der Fünftschlechteste, dann folgt der Viertschlechteste, dann der …

Ich habe verstanden. Zurück zu Ihrer Sendung. Was nervt Sie denn am meisten an Ihrem Job?

Bernd das Brot schweigt.

Was sind die blödesten Sachen, die Ihnen je aufgezwungen wurden?

Ich musste heute früh aufstehen, hierher kommen und mich Ihren dämlichen Fragen stellen. Das war schrecklich.

Neulich zum Beispiel habe ich Sie gesehen, da wurden Sie vom Internet verschluckt.

Das ist keine Frage.

Wie würden Sie Ihre Erfahrungen mit dem Internet beschreiben?

Als die Hölle in bunt, mit Nullen und Einsen. Eine binäre bunte Hölle.

So etwa empfinden wir auch, wenn wir im Internet unterwegs sind.

Das war wieder keine Frage. Hat man Ihnen in der Journalistenschule nicht beigebracht, wie man ein Interview führt? Waren Sie eigentlich auf einer?

Ja.

Wie lange?

Also gut, Fragen. Was halten Sie von unserer Bundeskanzlerin Angela Merkel?

Ich frage mich, was Kanzlerin Merkel wohl von mir hält. Nein, Moment, ich frage mich nicht. Es ist mir egal.

Dabei haben Sie ja durchaus eine gewisse Ähnlichkeit mit ihr. Auch sie wirkt immer ein bisschen miesepetrig, ist Ihnen optisch, naja, nicht ganz unähnlich …

Tragen Sie eine Brille? Wenn ja, dann setzen Sie sie jetzt bitte auf.

Ist das Geheimnis Ihres Erfolges vielleicht auch …

… eine mutmaßliche Ähnlichkeit mit der Bundeskanzlerin? Ganz sicher nicht.

die Tatsache, dass Sie so typisch deutsch sind? Melancholisch, pessimistisch und auch noch ein Brot.

Mit dieser Art von Fragen werden Sie es bestimmt noch weit bringen.

Glauben Sie, dass sich darin Ihr Erfolg begründet?

Ich kann mir eine ganze Menge vorstellen. Erfolg gehört nicht zu den Dingen, die ich mir vorstellen möchte. Denn er hat maßgeblich noch mehr Aufmerksamkeit zur Folge.

Aber Erfolg hat doch auch Vorteile.

Sagen Sie mir einen.

Geld.

Sagen Sie mir einen.

Geld ist nicht relevant für Sie?

Ist es denn relevant für Sie?

Nicht unbedingt. Aber Essen und vernünftig Wohnen ist doch nicht so schlecht.

Dann gehen Sie doch, machen Sie irgendeinen anständigen Job und verdienen Sie ein bisschen mehr Geld.

Mit Geld könnten Sie sich vielleicht freikaufen.

Natürlich habe ich auch das schon versucht, es scheiterte daran, dass es offensichtlich keinen adäquaten Ersatz für mich zu geben scheint. Karl der Kaktus war nicht adäquat.

Shaun das Schaf?

Lustig, aber riecht zu streng.

Und wenn man den Elefanten aus der Sendung mit der Maus einsperrt? Von der Form her ist er Ihnen am ähnlichsten.

Ja, und die Farbe. Und der Rüssel. Diese Ähnlichkeit! Sie brauchen keine Brille, Sie brauchen eine Sternwarte.

Gut, machen wir es einfacher. Eine kleine Schlagwortrunde. Also los: Sendung mit der Maus.

Gibt es.

Neues Jahr?

Wird schlimmer als das Jahr zuvor. Wie jedes Jahr.

Sie haben immerhin schon mal eine Neujahrsansprache gehalten, also haben Sie vielleicht Tipps für uns?

Ja. Lasst mich!

Tommy Krappweis.

Der Typ, der behauptet, etwas mit mir zu tun zu haben. Ich hasse ihn.

Spricht er nicht manchmal durch Sie?

Das ist eine Beleidigung. Vermutlich auch für ihn.

Nun ja. Weiter: Raufasertapete.

Schön.

Freiheit.

Unmöglich.

Geschlechtsverkehr.

Was?

Antidepressiva.

Mehlsuppencocktail mit Schirmchen und einem Hauch Ingwer.

Tatort.

Ist im Moment dieser Raum hier. Ich hoffe, wir kriegen das Interview rum, ohne dass danach die Form eines Brotes auf den Boden gemalt wird. Oder die einer Journalistin.

Was sehen Sie denn gerne im Fernsehen?

Ich sehe fern, wenn der Bahnstreckenkanal kommt. Am schönsten ist: Deutschlands langweiligste Bahnstrecken. Den mag ich.

Sie mögen also langweiliges Fernsehen.

Nein. Ich habe gesagt, ich mag den Bahnstreckenkanal. Ehrlich gesagt vermisse ich auch die Testbilder.

Ist das die Sehnsucht nach Ruhe und Eintönigkeit?

Was ist daran schlecht?

Was ist das eigentlich für ein Format, das Sie machen: Homestory? Doku-Soap? Skripted Reality? Oder eine Mischung aus Big Brother und Jungle Camp?

Es nennt sich „Bunte Hölle“. Das Schubladendenken ist für Ihresgleichen erfunden worden, also bedienen Sie es auch.

Könnten Sie sich vorstellen, andere Shows zu machen? Sie könnten „Wetten, dass …?“ übernehmen, wenn Lanz es nicht packt. Die große Bühne am Samstag abend – reizt Sie das nicht?

Nein. Es ist erstaunlich, dass ich mir seit geschlagenen 90 Minuten die Mühe gebe, so uninteressante Antworten wie möglich zu geben, und es hört nicht auf. Ich will hier weg.

Soll ich Sie mitnehmen?

NEIN. Sie zählen mit Abstand zu den anstrengendsten Personen, die ich je kennengelernt habe! Ich wäre gerne da, wo Sie nicht sind! Wo sind Sie denn nicht?

Überall außer hier.

Dann wäre ich gerne überall außer hier.

Okay.

Sie sagen okay, bleiben sitzen und suchen die nächste Frage. Sehen Sie, auch Sie sind nicht wirklich daran interessiert, wie es mir geht. Ich bitte Sie jetzt ausdrücklich darum, mit dieser Fragerei aufzuhören. Damit würden Sie meine Laune signifikant anheben.

Was machen Sie denn nach dem Interview?

Vermutlich ein weiteres Interview.

Und was würden Sie gerne machen?

Keins.

Also gut, Herr Brot, dann noch eine letzte Frage. Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?

In zehn Jahren wäre ich gerne an einem Ort, von dem niemand weiß, wo er ist. Realistisch gesehen bin ich in zehn Jahren aber exakt genau da, wo ich jetzt auch bin, mitten in der bunten Hölle.

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