Das Portrait
: Ein Auto-Mann

■ Robert Eaton

Wenn einer der führenden US-Auto-Manager etwas von Vierrädern versteht, dann Robert Eaton. Der 58jährige Ingenieur und Manager tut seit 1963 nichts anderes, als neue Autos zu bauen. Fast dreißig Jahre lang arbeitete Eaton zunächst beim weltgrößten Autokonzern General Motors. Von 1988 bis 1992 war Eaton dort der bislang erfolgreichste Chef des Europageschäfts und damit für die deutsche GM-Tochter Opel und ihr neues Werk in Eisenach mitverantwortlich. Im Frühjahr 1992 wechselte Eaton dann zum kleineren Chrysler-Konzern, um 1993 dort Vorstandschef zu werden.

Eaton, der 1940 in den Rocky Mountains geboren wurde, hat nach seinem Ingenieursstudium in Kansas zunächst Karriere bei Chevrolet, der Sportmarke des GM- Konzerns, gemacht. Dort war er von 1976 bis 1982 Chefingenieur. Als Techniker genießt Eaton noch aus dieser Zeit einen hervorragenden Ruf. Erst vor drei Wochen hat ihn die hochangesehene Nationale Akademie für das Ingenieurswesen zu ihrem Präsidenten gewählt.

Eaton hat sich nach dem Erfolg in Europa für eine Verbesserung der technischen Ausbildung an US- Universitäten eingesetzt. Amerikanische Studenten würden heute nicht über das technische Wissen verfügen, das für die Zukunft des Landes notwendig sei. Bei Chrysler setzt der Chef auf eine moderne Personalpolitik. Die Firma beschäftigt prozentual deutlich mehr Frauen und Minoritäten als die US- Konkurrenz.

Andererseits gilt der kleingewachsene Manager bei Geschäftspartnern als harter Hund. 300 Millionen Dollar hat Chrysler im vergangenen Jahr allein durch Sparen bei den Zulieferern gespart. Auch gegenüber den Medien spielt der Chrysler-Konzern unter Eatons Führung mit harten Bandagen. So hatte Chrysler von einer Reihe von Medien, in denen der Konzern wirbt, verlangt, die Autobauern vor kontroversen redaktionellen Inhalten zu warnen. Nachdem der Zensurversuch öffentlich wurde, mußte das Management allerdings zurückrudern.

Bei Chrysler wird Eaton der enorme Erfolg des Konzerns zugeschrieben. Eatons erklärter Ehrgeiz geht dahin, die Position als bestverdienender Autokonzern noch auszubauen. Erst im Februar hatte der Manager bei einem Vortrag vor schwarzen Studenten angekündigt, er sei mit Chrysler noch nicht an der Spitze angekommen. „Wir klettern noch.“ ten