Umstrittene Tötungen vor Australien: 100 Haie für 7 Menschen

Bis April will Australiens Umweltschutzbehörde ausgewählte Haie vor der Westküste töten lassen – obwohl es dagegen rund 20.000 Beschwerden aus der Bevölkerung gibt.

Tod eines Tigerhais: Das Foto wurde von der Umweltschutzorganisation „Sea Shepherd“ verbreitet. Bild: dpa

PERTH dpa | Die umstrittene Hai-Tötung vor Westaustralien geht trotz überwältigender Ablehnung in der Bevölkerung weiter. Mehr als 100 Tiere wurden bereits getötet. Die Gesamtpopulation der Haie sei trotz gegenteiliger Behauptungen von Tierschützern nicht gefährdet, betonte der Chef der Umweltschutzbehörde Westaustraliens (EPA), Paul Vogel, am Mittwoch im Rundfunk.

Die Behörden starteten das Programm im Januar – nach eigenen Angaben, um Schwimmer und Surfer zu schützen. In drei Jahren waren sieben Menschen bei Hai-Attacken umgekommen.

Die Behörde hatte die Bevölkerung um Kommentare zu dem Programm gebeten und 23.000 Eingaben erhalten. Die überwältigende Mehrheit der Menschen forderte einen Stopp des Programms, wie Vogel einräumte. „Das war ja keine Meinungsumfrage“, sagte Vogel dem Sender ABC. „Wir haben die Risiken abgewogen und sind zu dem Schluss gekommen, dass weder die Populationen, auf die wir abzielen, noch die anderen gefährdet sind.“

Getötet würden nur bestimmte Arten und nur Tiere über drei Meter Länge. Die Aktion soll bis Ende April weitergehen.

In ganz Australien hat es Proteste gegen das Programm gegeben. Vergangene Woche verlor die militante Umweltorganisation „Sea Shepherd Australia“ eine Klage gegen das Töten der Haie vor Gericht. Die Umweltorganisation „Conservation Council of Western Australia“ hat 6.000 Unterschriften gegen das Programm gesammelt und forderte die EPA auf, ihre Entscheidung zu überdenken.

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