Goethe an der Copacabana: Das Goethe-Institut in Brasilien

Sechs Standorte, 9000 Studierende - kein Land engagiert sich so stark in Brasilien wie Deutschland mit den Goethe-Instituten.

Argentinien: Die Männern spielen, die Frauen haben die Arbeit. - Foto der Ausstellung "Das Spiel hört auf, wenn es zuende ist", Goethe-Institut 2014. Bild: Gabriel Orge/Goethe Inst.

Kein anderes Land verfügt in Brasilien über ein derart dichtes institutionelles Netzwerk wie Deutschland: Das Goethe-Institut ist in São Paulo, Rio de Janeiro, Salvador Bahia, Porto Alegre und Curitiba vertreten. Im Mittelpunkt seiner Tätigkeiten stehen Kulturaustausch, Sprachvermittlung, Aus- und Fortbildungen für Lehrer, die Zusammenarbeit mit den brasilianischen Bildungsbehörden und die Informationsarbeit der Bibliotheken.

Über 9.000 Brasilianerinnen und Brasilianer lernen jährlich an einem der fünf Goethe-Institute Deutsch. Die Bibliothek des Goethe-Instituts São Paulo ist mit einem Bestand von 14.000 Büchern und 3.000 elektronischen Medien die größte Bibliothek in Brasilien, die sich Deutschland widmet.

Mehr Informationen über das Goethe-Institut im Internet: www.goethe.de sowie www.goethe.de/brasilien. Das Jahrbuch des Goethe-Instituts ist erhältlich als Printprodukt (Mail an muecher@goethe.de) oder als App für Ipads.

Von Mai 2013 bis zum Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 stand die Arbeit der Goethe-Institute in Brasilien ganz im Zeichen eines „Deutschlandjahres“. Über 1.000 Veranstaltungen fanden in dieser Zeit statt, 460 davon in den Bereichen Kultur und Bildung, für die das Goethe-Institut die Federführung inne hatte.

Der Truck der KulturTour rollte quer durch Brasilien; Ausstellungen über Deutschland, zum Bauhaus, zum Fußball oder zur Künstlergruppe Zero tourten durch das Land und durch die Nachbarstaaten. Festivals, Buchmessen und sogar der Karneval machten Deutschland zum Schwerpunkt.

Das Goethe-Institut hat das Deutschlandjahr erfolgreich genutzt, mit neuen Formaten zu experimentieren, sein Partnernetzwerk auszuweiten und nachhaltige Kooperationen und Projekte zwischen Brasilien und Deutschland zu entwickeln. Unter dem Motto „Abpfiff Deutschlandjahr - Anpfiff Fußballweltmeisterschaft“ geht das Deutschlandjahr im Juni in sein Finale.

Einen tieferen Einblick in die brasilianische Kunstszene gibt der Band „Zeitgenössische Künstler aus Brasilien“, herausgegeben von Alfons Hug. Künstlerinnen und Künstler sowie Intellektuelle aus Brasilien geben darin einen Einblick in ihre weltweit beachteten Arbeiten, die auf innovative Weise die eigenen großen Themen behandeln - Amazonien, Fußball und Karneval. Das Buch ist in der Reihe „Positionen“ im Steidl Verlag erschienen.

In den kommenden vier Jahren wollen sich die Goethe-Institute in Brasilien gemeinsam mit jenen in Argentinien, Bolivien, Chile, Kolumbien, Peru, Uruguay und Venezuela den Diskursen des „Südens“ widmen und sich mit der Entwicklung und Positionierung Südamerikas im Austausch mit den anderen Kontinenten des Südens auseinandersetzen.

Im Fokus stehen dabei vor allem die Plattformen des „protestierenden“ künstlerischen Ausdrucks in den Bereichen Theater, Tanz und bildende Kunst.