Berlusconis Sozialdienst im Seniorenheim: Nichts – außer mal Espresso trinken

Berlusconi macht als Altenpfleger Politik mit den gleichen Mitteln wie immer, kommt aber zu neuen Einsichten. Ein Video zeigt, wie er im Kittel Hof hält.

Lässt sich hier gerade zum Ableisten seiner Sozialstunden chauffieren: der „cavaliere“. Bild: dpa

Er lacht und scherzt, original so, wie man ihm aus dem politischen Leben und aus den Klatschspalten kennt. Sagt der Journalist Stefano Apuzzo, der sich einfach mal einen weißen Kittel übergeworfen hat und damit Zugang bekam zum Seniorenheim „Sacra Famiglia“ und seinem prominentesten Mitarbeiter.

Silvio Berlusconi, verurteilter Steuerhinterzieher, ist ganz bei sich, auf diesen verwackelten, mit der Kamera am Kittelrevers aufgenommen Bildern. Als Filmmusik schmettert „Rosamunde“, Berlusconi tut das, was er auch mit Italien zwanzig Jahre gemacht hat: nichts - außer mal einen Espresso trinken. Die Verwandten der alten Leutchen begrüßen ihn freudig, besser geht Gefängnis nicht.

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Böse Stimmen sagen, dass Berlusconi in der „Heiligen Familie“ endlich seinen Frieden gefunden hat: Denn mit Premier Matteo Renzi haben die Italien dieser Interpretation zu Folge, ein Mittel gefunden, Berlusconianer ohne Berlusconi zu bleiben.

Und wenn der „cavaliere“ seine einmal wöchentlich vier Stunden abgeleistet hat, ist er immer noch für eine politische Überraschung gut: „Der Kampf für die Rechte der Homosexuellen muss in einem tatsächlich modernen und demokratischen Land die Aufgabe aller sein“, sagte der bislang als Oberhomophober in Erscheinung getretene Verwandlungskünstler am Nach-Gay-Pride-Tag.

Mal sehen, was die alten Leutchen dazu sagen, nächste Woche.

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