Zahlung von Gefahrenzulage bleibt aus: Fukushima-Arbeiter verklagen Tepco

Sie räumen radioaktive Trümmer weg – und erhalten trotz Zusage keine Gefahrenzulage. Vier Arbeiter fordern nun 65 Millionen Yen von Tepco und mehreren Subunternehmen.

Schlägt der Zeiger aus? Fukushima-Arbeiter beim Radioaktivitätscheck Bild: reuters

TOKIO afp | Erstmals wollen Arbeiter des havarierten japanischen Atomkraftwerks Fukushima den Betreiber Tepco und mehrere Subunternehmen wegen ausbleibender Zahlungen von Gefahrenzulagen verklagen. Nach Angaben ihres Anwalts Tsuguo Hirota vom Dienstag fordern vier Arbeiter die Zahlung von Zulagen in Höhe von insgesamt 65 Millionen Yen (rund 475.000 Euro). Die Klage soll demnach am Mittwoch vor dem Bezirksgericht von Fukushima eingereicht werden. Zwei der vier Kläger im Alter zwischen 30 und 60 Jahren sind noch in der Anlage beschäftigt, unter anderem räumen sie radioaktive Trümmer weg.

Es ist die erste Klage von noch aktiven Arbeitern – ungeachtet zahlreicher Berichte über Ausbeutung und harte Arbeitsbedingungen. Er wolle mit seiner Aktion ein Zeichen setzen, sagte einer der Arbeiter dem japanischen Sender NHK. „Ich mag gefeuert werden oder keine Arbeit mehr bekommen, aber ich hoffe, andere werden dies zum Anlass nehmen, ebenfalls den Mund aufzumachen und ihre Bezahlung einzufordern“.

Mit dem Rückbau der Atomruine sind vor allem Subunternehmen befasst, nur eine Handvoll der etwa 6000 Arbeiter werden von Tepco direkt beschäftigt. Unbestätigten Berichten zufolge soll beim Anheuern von Arbeitern auch die japanische Mafia ihre Hand im Spiel haben. Obwohl Tepco für alle Arbeiter Gefahrenzulagen zugesagt hatte, scheinen sie bei vielen niemals anzukommen.

Der Konzern wollte sich zu dem Fall zunächst nicht äußern. Er erklärte, er wolle zuvor die genauen Vorwürfe vor Gericht abwarten.

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