Leer, leer, bewohnt

■ Christinenstraße 15 bald bewohnt / Lösung für Leerstand nicht in Sicht

Jubel und Beifall gab es am Donnerstag abend am Ende der Sitzung des Runden Tisches „Leerstand“ in Prenzlauer Berg. Die Wohnungssuchenden, die am 1. April in der Christinenstraße – je nach Sicht der Dinge – besetzt oder auf Leerstand aufmerksam gemacht hatten, bekommen Mietverträge. Auf einer Leerstandsrunde der Bauverwaltung am Mittwoch hatte man vereinbart, gegenüber der Wohnungsbaugesellschaft, die das „herrenlose“ Haus verwaltet, ein Instandsetzungs- und Modernisierungsgebot auszusprechen. Die leeren Wohnungen im Seitenflügel werden nun mit Mitteln aus dem bezirklichen Modernisierungstopf hergerichtet.

Unter denen, die nach weitergehenden Lösungen zum Leerstand gesucht haben, hielt sich der Jubel allerdings in Grenzen. Noch immer sperrt sich der Finanzsenator, im Falle ungeklärter Eigentumsverhältnisse grünes Licht für die Leerstandsbeseitigung zu geben. Der Grund: Die Angst, das Geld nicht mehr wiederzusehen. Auch in der Christinenstraße, glaubte gestern ein Vertreter der Bauverwaltung, werde man die Instandsetzungskosten in Höhe von 200.000 Mark nicht wiederbekommen.

Die Wohnungsbaugesellschaft versprach außerdem, mit der Betroffenenvertretung leerstehende Wohnungen zu begehen, um zu prüfen, ob diese mit geringem Aufwand wieder vermietet werden können.

In der in der vergangenen Woche besetzten Oderberger Straße 46 in Prenzlauer Berg hat der Privateigentümer nun einen Antrag auf öffentlich geförderte Sanierung gestellt. Mit den Besetzerinnen, ohne die der Leerstand von 12 Wohnungen dort kein Thema geworden wäre, wollte er freilich nicht verhandeln. Uwe Rada