Brust veräuflich

■ Wedel nun Basketballzweitligist und auf der Suche nach einem Hauptsponsor

Thorsten Döding ist sichtlich zufrieden. 40:0-Punkte konnte die vom ihm gecoachte Mannschaft, der Basketballregional-Ligist Rist Wedel, in dieser Saison erspielen. Genug für den souveränen Aufstieg in die Zweite Bundesliga. Mit dem Aufstieg knüpft die Mannschaft um den lettischen Nationalspieler Dzintars Jaunzems an erfolgreiche Zeiten an – Rist stieg erst vor zwei Jahren aus dieser Spielklasse ab.

Döding erklärt diesen Erfolg mit der guten Kooperation innerhalb des Vereins und der Arbeit des Techniktrainers Ewald Schauer. Schauer ein ehemaliger Lehrer des Johann-Rist-Gymnasiums hat den Verein mitgegründet. Thorsten Döding selbst kam vor zwei Jahren aus Oldenburg nach Wedel. In der vergangenen Saison, die Döding nun als Aufbaujahr bezeichnet, erreichte er mit Rist den zweiten Platz und verpaßte nur knapp den direkten Wiederaufstieg.

Vorstand und Förderkreis trafen sich bereits am Dienstag, um die Weichen für die kommende Zweitliga-Spielzeit zu stellen: Die Verträge von Trainer Döding und Jaunzems wurden erst einmal verlängert und über finanzielle Perspektiven gesprochen. „Uns ist klar, daß für die 2. Bundesliga ein höherer Etat nötig ist. Deshalb müssen wir unsere Brust verkaufen“, sagt Döding. In dieser Saison prangte noch das Logo des Förderkreises „Rist 2000“ auf den Trikots. Gespräche mit mehreren potenziellen Hauptsponsoren wurden bereits geführt. Auch in der Spielerplanung hat Döding klare Vorstellungen. Ami-Spieler will man nach den schlechten Erfahrungen des Abstiegsjahres nicht verpflichten, zumal der Ausländerplatz mit Jaunzems gut besetzt ist. Der Spielerkader wird von 14 auf 12 verkleinert, weil in der 2. Bundesliga der Einsatz von U-22 Spielern unbegrenzt möglich ist. In diesem Bereich hat Rist nach Dödings Einschätzung genügend Potential – 300 Jugendliche tummeln sich unter Wedels Basketballkörben.

Für das letzte Heimspiel, heute um 19.30 Uhr in der Steinberghalle am Steinweg, puscht Döding noch einmal seine Spieler auf: „Wir wollen unsere weiße Weste behalten.“ Dies fordert er sicher auch im Hinblick auf die anschließende Aufstiegsfeier.

Norbert Lilienthal