Charts zum Lesen: Die zeozwei-Buchliste
zeozwei empfiehlt 10 Bücher, die Zukunft in die Welt bringen. Für einen Sommer des guten Lesens und des guten Lebens.
Hartmut Rosa: Resonanz. Eine Soziologie der Weltbeziehung
Wenn Beschleunigung das Problem unserer Gegenwart ist, dann ist Resonanz die Lösung. Resonanz heißt: sich mit der Welt verbunden spüren. Ein Buch, das Leben verändert. Echt, jetzt. Der Missing Link zu soziologischen und politischen Gegenwartsanalysen.
Harald Welzer: Die smarte Diktatur. Der Angriff auf unsere Freiheit
Wer Digitalisierung, Klimawandel, Finanzmarktkrise, Krieg und wachsende soziale Ungerechtigkeit getrennt betrachtet oder gar lösen will, ist unpolitisch, sagt Harald Welzer. Die Digitalisierung löst kein einziges der großen Menschheitsprobleme. Das einzige Smarte an ihr ist, dass sie ihre Grundlagen verbirgt. Es sind dieselben wie in bestehenden Wirtschaftsbranchen auch: Auslagerung der sozialen und ökologischen Kosten auf arme Menschen in fernen Ländern. Das Digitale ist fossil. (Siehe zeozwei 3/16)
Gerd Pfitzenmaier, Lukas Diringshoff: Wir schaffen das – aber so nicht. Wie Deutschland und seine Gesellschaft durch die Flüchtlingskrise gespalten wird
Deutschland ein liebenswertes Land? Entscheidet sich im Umgang mit Flüchtlingen, meinen Gerd Pfitzenmaier, einst Natur-Chefredakteur, und Terrorspezialist Lukas Diringshoff. Bilanz bisher: Hilfsbereitschaft, ja. Aber auch: Hasstiraden, überforderte Politiker. Ausweg: Vision eines gemeinsamen Lebens. Schlüsselsatz: „Schweinshax´n und Currywurst sind ja lecker, aber es gibt noch mehr.“
Heinz Bude: Das Gefühl der Welt. Über die Macht von Stimmungen
Der Soziologe Heinz Bude beschreibt die neue Polarisierung der Gesellschaft, die nicht mehr zwischen links und rechts verläuft. Um den Riss zu kitten, braucht es Politiker, die eine reparative Stimmung auslösen. Kretschmann sei einer.
Juli ZEH: Unterleuten
Modernitätsgeplagte Berliner fliehen aufs Brandenburger Land, perspektivlose Ostler können da nicht weg. Dann geht der Kampf um eine Windkraftanlage los. Jeder denkt, er sei der Gute. Keiner ist es. Der Schlimmste von allen ist der Grüne. Grandios.
Riad Sattouf: Der Araber von morgen. Comic-Roman
Riad Sattouf, Jahrgang 1977, hat einen Comic-Roman verfasst, der tiefe Einblicke in den Fortschrittsglauben des Panarabismus gewährt. Als Kind einer französischen Mutter und eines syrischen Vaters verbrachte er seine Kindheit größtenteils im Nahen Osten. Humorvoll und frech schildert er aus Kinderperspektive die Rückständigkeit autoritärer Gesellschaftssysteme, gegen die der Arabische Frühling fünfundzwanzig Jahre später rebellierte und eine bessere Zukunft einforderte.
Band 1 und 2. Albrecht Knaus Verlag, 2015 und 2016. – je 160 Seiten, 19,99 Euro pro Band
Jörg Friedrich (Hrsg.): Refugees Welcome. Konzepte für eine menschenwürdige Architektur
So können Geflüchtete wohnen – nicht immer ganz realistisch, aber es zeigt, welches Potenzial es in Städten gibt: Jörg Friedrich und seine Studenten der Universität Hannover setzen kargen Containern, Baracken oder Zelten ihre Ideen entgegen. Das Buch zum zeozwei-Titel.
Swetlana Alexijewitsch: Tschernobyl. Eine Chronik der Zukunft
Swetlana Alexijewitsch im taz-Gespräch: „Tschernobyl ist heute zu einer Metapher geworden: Die Probleme werden immer größer, aber unsere Kultur ist überhaupt nicht darauf vorbereitet. Und mich erschüttert es am meisten, dass gerade wir Menschen der Kultur nicht auf die Zukunft vorbereitet sind.“
Paul Mason: Postkapitalismus
Bis 2050 geht das gut. Dann zerstören wir uns selbst. Paul Mason, von vielen als neuer Visionär gefeiert, ist nicht einfach alarmistisch, er streitet für den Postkapitalismus: Eine Zukunft, in der Eigentum und Einkommen völlig anders organisiert sind. Die Gesellschaft als große Genossenschaft? Ein erhellendes, optimistisches Buch, das den Glauben an den Fortschritt wiederentdeckt.
William MacAskill: Gutes besser tun. Wie wir mit effektivem Altruismus die Welt verändern können
Das Oxforder Wunderkind William MacAskill hat Gutestun für das 21. Jahrhundert neu definiert. Er nennt es „effektiven Altruismus“ und will Gutestun qualifizieren und danach das Geld verteilen. Seine linken Kritiker sind not amused.
Die zeozwei-Buchliste Sommer 2016 wurde kuratiert von Andreas Fanizadeh (Leiter taz-Kulturressort), Hanna Gersmann (taz-Autorin und Chefredakteurin zeozwei), Tania Martini (taz-Redakteurin für das Politische Buch) und Peter Unfried (taz-Autor und Chefredakteur zeozwei).
zeozwei 03/2016
Leben mit Einwanderung
Gut eine Million Menschen sind im letzten Jahr nach Deutschland gekommen. Dieses Jahr geht es ums Bleiben. Um den Umzug aus Turnhallen in neue Nachbarschaften. Doch dafür braucht es gesellschaftliches Engagement verknüpft mit konkreten politischen Entscheidungen.
Bestellenzeozwei 03/2016
Der Blick ins Heft
Wie gelingt Leben mit Einwanderung und was braucht es konkret dafür?
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