Afrikaworkshop 2017: Premiere

Der erste Afrikaworkshop der taz Panter Stiftung ist abgeschlossen und die Ergebnisse sprechen für sich.

Fast 400 haben sich beworben - sie haben es geschafft. Die TeilnehmerInnen des ersten Afrikaworkshop Bild: Anja Weber

Von SIMONE SCHLINDWEIN und CHRISTIAN JAKOB

Fast 400 JournalistInnen hatten sich beworben – so viele wie noch nie für ein Seminar der taz Panter Stiftung. Das Thema trifft den Nerv der Zeit: „Der wiederentdeckte Kontinent – Europas Afrikapolitik nach der Flüchtlingskrise“, so hieß der Workshops, zu dem wir bis Dienstag elf KollegInnen aus afrikanischen Ländern zu Gast hatten – zum ersten Mal bei einem taz Panter Workshop.

Nashion Joseph Nicolas Modir ist Journalist aus dem Südsudan. Er nahm am Afrika Workshop der taz Panter Stiftung teil. Die Welthungerhilfe trug die Flugkosten. Für das Welthungerhilfe-Journal schrieb er den Beitrag „Gebt die Hoffnung für den Südsudan nicht auf!“

Die politische Aufmerksamkeit für Afrika ist in diesen Monaten hoch wie noch nie. Die taz schreibt darüber intensiv – afrikanische Medien aber haben nur wenige Möglichkeiten, darüber zu berichten, wie Europa seine neue Afrikapolitik diskutiert. Deshalb haben wir KollegInnen aus Libyen, Marokko, Ägypten, Mali, Senegal, Nigeria, Niger, Äthiopien, Süd-Sudan und Sudan – jenen Ländern, die für die europäische Migrationspolitik eine wichtige Rolle spielen – eingeladen. Gleichzeitig sind es Staaten, in denen die Arbeit für JournalistInnen zunehmend schwieriger wird – die Rangfolge auf der Weltrangliste der Pressefreiheit finden sie auf der Karte auf Seite 2/3 dieser Beilage.

Davon sind auch unsere Gäste betroffen. Manche mussten nach Schließung ihrer Medien in den vergangenen Monaten ins Exil nach Kampala fliehen, andere berichteten, bei Recherchen von Islamisten bedroht zu werden, ein Kollege kann aufgrund des Konflikts in Süd-Sudan seiner Arbeit nicht weiter nachgehen.

Der Workshop wird unterstützt durch Deichmann

Eine Woche sind sie in Berlin mit ForscherInnen, AktivistInnen, PolitikerInnen und anderen JournalistInnen zusammengetroffen: Der Initiative Schwarze Deutsche und den Flüchtlingen vom Berliner Oranienplatz ebenso wie Afrika- ForscherInnen der Humboldt- Universität und der Stiftung Wissenschaft und Politik.

In Berlin begann das dreitägige Global Forum on Migration and Development, eine wichtige internationale Konferenz zur Migrationspolitik. Zu diesem Anlass haben wir die afrikanischen KollegInnen gebeten, ihre Sicht auf das Thema darzulegen: Was bedeutet Migration und Migrationsbekämpfung für ihre Länder? Welche Rolle spielt der Klimawandel? Und welche Entwicklungspläne würden Afrika wirklich helfen? Lesen Sie selbst!