Videogruß von Hossein Bagheri: Hallo aus Esfahk, Iran

Hossein Bagheri hat taz-Gruppen auf deren Reise "Safran und Wüste" im Osten Irans getroffen. Der Restaurator lebt im kleinen Dorf Esfahk bei Tabas im Herzen der Kavir-Wüste. Nach einem Erdbeben musste das Dorf neu aufgebaut werden - dabei haben junge Leute mit Hilfe von Hossein traditionelle Lehmhäuser als Gästehaus ausgebaut. Im März 2020 erhielten sie dafür den "To-Do-Award für sozial nachhaltigen Tourismus" der Tourismusmesse ITB in Berlin.

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Hossein Bagheri hat sein ganzes Leben in Esfahk verbracht. Ein Dorf, das gleich zweimal existiert. Im Jahr 1978 zerstörte ein schweres Erdbeben das alte Dorf. Die Einwohner*innen errichteten ein neues, 500m vom alten entfernt. Das alte Esfahk lag seither brach. Bis eine Gruppe junger Dorfbewohner*innen gemeinsam mit dem Dorfbürgermeister 2009 beschloss, das alte Dorf vor dem Verfall zu retten. Inzwischen ist ein Gästehaus entstanden, das im Frühjahr 2020 mit dem TODO Award für sozial nachhaltigen Tourismus ausgezeichnet wurde.

Hossein Bagheri war von Anfang Teil des Gemeinschaftsprojekts und zählt heute zu dessen Vorstand. Als Restaurator für Lehmbau ist er der Spezialist, wenn es um den Wiederaufbau des alten Dorfkerns geht. Sieben, bald acht der alten Lehmhäuser stehen bereits wieder. Hossein war bei der Restauration jedes einzelnen beteiligt.

Das Besondere an Esfahk ist aber, dass es nicht um eine Person geht. Das Dorf wird durch die ganze Gemeinschaft wieder-belebt. Jede und jeder der möchte wird involviert. Es gibt eine kleine Sternwarte, von der aus sich der Sternenhimmel über der Wüste beobachten lässt, eine Handarbeitswerkstatt, die zum Mitmachen einlädt und soziale Projekte für die Schulkinder. In den Lebensalltag eines iranischen Dorfes eintauchen, das geht in Esfahk schlicht und einfach und genau deshalb schön. In einem kurzen Video hat sich das Projekt anlässlich der To-Do-Preisverleihung selbst vorgestellt.

Das Dorf liegt umgeben von der großen Wüste Zentralirans, der Kawir, wo sich in Schluchten und Wüstenlandschaften 400 Millionen Jahre Erdgeschichte zurückverfolgen lassen. Die taz-Reisenden verbringen während der „Safran und Wüste-Reise“ gleich mehrere Tage in Esfahk. Hossein und die anderen Teammitglieder zeigen der Gruppe bei einem Rundgang durch die Ruinen die alte Dorfstruktur.