26.–30. Juni mit Thomas Hartmann und Jörn Kabisch: Castell (Steigerwald)

Biowinzer und Natur, Slow-Food und Genuss: Wanderungen in der fränkischen Weinregion zwischen Steigerwald und Iphofen

Castell am Steigerwald gehört zu den ältesten Weinorten Deutschlands, seit fast 800 Jahren wird in Franken Wein angebaut. Bild: Archiv

Zum Programm gehören gemütliche Wanderungen durch Weinberge und im Steigerwald, Besuch von Bio-Winzern sowie ein Stadtspaziergang im mittelalterlichen Iphofen; und ein Slow-Food-Tag führt zu einem rebellischen Freibäcker und zu frei lebenden Eichelschweinen - mit 4 Übernachtungen im Gasthaus zum Schwan in Castell, das taz-Autor Jörn Kabisch zusammen mit seiner Frau Katharina betreibt.

Preis: 790 € (DZ/HP/ohne Anreise), Einzelzimmer-Zuschlag: 80 €

Reiseveranstalter: Ventus Reisen, Berlin office@ventus.com,  Tel.: 030-39 10 03 32

Die Reise kann nur beim Veranstalter gebucht werden.

* Reiseleitung durch taz-Redakteurin Simone Schmollack und taz-Autor Jörn Kabisch

* 4 Übernachtungen im Gasthaus zum Schwan in Castell

* alle Abendessen im Gasthaus zum Schwan, darunter ein Viergang-Menü

* Slow-Food-Bustour nach Dachsbach, Neustadt/Aich und Oberlaimbach

HIER die weiteren Leistungen

HIER finden Sie den Termin, bis wann für diese Reise die Mindestbuchungen vorliegen müssen, damit sie stattfinden kann. Bitte kontaktieren Sie den Reiseveranstalter vorher.

Castell, die idyllische Gemeinde am westlichen Rand des Steigerwalds, ist ein hervorragender Ausgangspunkt für Tageswanderungen und Radtouren. Die Gegend ist vor allem bekannt für ihren Wein, 1659 wurde hier die erste Silvanerrebe Frankens angepflanzt.

Thomas Hartmann, Projektleiter "taz-Reisen in die Zivilgesellschaft", taz Mitbegründer und ehem. Nahost-Redakteur

* Weinbau in Franken: Biowein und Tradition

* Naturpark Steigerwald

* Entwicklung ländlicher Regionen

* Slow Food – Genuss und gesunde Ernährung

* Alternative Lebensmittelproduzenten

 

* Tagesausflug per Bus nach Dachsbach, Neustadt a. d. Aich und Oberlaimbach

* 2 Wanderungen von Castell aus: Richtung Steigerwald sowie über den Schwanberg nach Iphofen

* Besuch im Weinbau-Museum in Castell

* Treffen mit Aktivistin für eine Ausweitung des Nationalparks Steigerwald

* Treffen mit Freibäcker und Sauerteig-Experte Arnd Erbel

* Treffen mit Johannes Buchner, Freilandschweine-Pionier in Oberlaimbach

* Besuch in einem Bio-Weingut

* Stadtspaziergang im mittelalterlichen Iphofen

Bei einem Rundgang durch Castell lernen wir das Schloss, den dazu- gehörigen Park und das Weinbau- museum kennen. Die Geschichte Castells reicht bis ins 11. Jahrhundert zurück, bis zu den napoleonischen Kriegen herrschten hier unabhängige Reichsgrafen. Wanderungen führen uns von der alten Burg aus durch den Steigerwald und um den Schwanberg, eine der markantesten Erhebungen Frankens.

Der Steigerwald, der direkt an die Weinberge angrenzt, ist eines der schönsten Wandergebiete Deutschlands. Hier wächst die Rotbuche, es existieren noch großflächige Urwaldgebiete, der Wald ist zum größten Teil als Naturpark ausgewiesen. Mittel- und Hutewald, Talauen und Magerrasengebiete bilden darin den Lebensraum für eine besondere Artenvielfalt.

Weinanbau am Schwaneberg bei Iphofen Bild: frankentourismus.de

An der Aisch, dem Herz der hiesigen Karpfenwirtschaft, formen hunderte Teiche eine unvergleichliche Wasserlandschaft. Den Steigerwald erwandern wir am ersten Tag der Wanderwoche.

Am nächsten Tag laufen wir um den Schwanberg nach Iphofen. An seinen Hängen konzentriert sich der fränkische Weinbau abseits des Mains. Unter den Winzern ist gerade ein Generationswechsel im Gange; wir besuchen junge Weinbauer, die neue, vor allem biologische Wege betreten – und dabei noch stärker als vorherige Generationen auf den Silvaner setzen.

Er hat erst vor einigen Jahren den Müller-Thurgau als dominante Rebsorte abgelöst und sorgt für eine Renaissance des fränkischen Weins. Der Boden um Castell besteht aus Gipskeuper. Das bunte, bröckelige Tongestein sorgt für die herbe Frische und hohe Mineralität der hiesigen Weine.

Die Kreisstadt Iphofen ist stolz auf ihre historischen Fachwerkhäuser Bild: Archiv

In Iphofen, einer malerischen, mittelalterlichen Stadt mit einem vollständig erhaltenen barocken Altstadtensemble, besuchen wir das Knauf-Museum, das die beiden Gipsfabrikanten Alfons und Karl Knauf gegründet haben. Das Privatmuseum präsentiert rund 250 Exponate des Altertums von Mesopotamien über Ägypten, Griechenland, Rom und Altamerika bis nach Indien.

Außerdem treffen wir eine Nationalpark-Aktivistin. Seit 15 Jahren wird in der Region darüber gestritten, den Steigerwald als dritten bayerischen Nationalpark unter besonderen Schutz zu stellen.

Der dritte Tag ist Slow-Food-Tag. Gut, sauber und fair, auch das Gasthaus zum Schwan ist den Werten der Bewegung für einen verantwortungsvollen Genuss verpflichtet. Unsere Wirtsleute haben hinter dem Haus eine große Streuobstwiese und einen eigenen Gemüsegarten. Sie sind bemüht, möglichst viel aus der eigenen Produktion zu verwenden und was dann noch für die Küche fehlt, in der nächsten Umgebung zu besorgen. Klar, ihre Küche ist so saisonal und regional wie nur möglich.

Wir besuchen einige seiner Produzenten: den Freibäcker und Sauerteig-Experten Arnd Erbel, seine Familie bäckt in Dachsbach inzwischen in der 12. Generation. Als er den Betrieb übernahm, hat sich Erbel aber entschieden, auf Mehl und andere Zutaten aus dem Großhandel zu verzichten und mit kleinen Landwirten und Müllern zusammenzuarbeiten. Sein Brot ist heute nicht nur in seinem Laden, sondern in den besten Restaurants in ganz Deutschland zu finden.

Johannes Buchner züchtet auf seinem Leimbachhof im Steigerwald schwarze Cornwall-Schweine Bild: Leimbachhof

Danach sind wir zu Gast bei den Freilandschweinen von Johannes Buchner. Sie stehen das ganze Jahr auf der Weide und ziehen im Spätsommer nach historischem Vorbild in den Wald, um sich dort mit Eicheln und anderen Früchten des Waldes fett zu fressen. Es sind richtige Eichelschweine, die Steigerwälder Schwarzerle, die der Landwirt seit den Nuller-Jahren züchtet, er ist ein Pionier der Freilandhaltung. Er wird uns auch erzählen, wie er mit der Gefahr durch die Afrikanische Schweinepest umgeh.

Abends werden wir von Jörn Kabisch (bis April 2022 Redakteur der taz am Wochenende) und seiner Frau Katharina bewirtet. Die beiden haben sich einen Traum erfüllt: Sie haben die Großstadt eingetauscht gegen Gasthaus, Garten, Grünes. Gekocht wird angelehnt an die fränkische Küche, mediterran orientiert - und auf Wunsch auch ausschließlich vegetarisch.

Die Leistungen im Einzelnen HIER

Beginn und Ende der Reise:

Wir treffen uns am Montag, 1. Mai (bzw. 26. Juni), um 17 Uhr im Gasthaus zum Schwan in Castell (von Kitzingen 30 Min. mit Bus 8111; Kitzingen liegt an der Bahnstrecke Würzburg - Nürnberg).

Ende der Reise: Freitag, 5. Mai (bzw. 30. Juni) gegen 14 Uhr im Gasthaus zum Schwan in Castell.