Griechisch-deutsche Ökologie

■ Berufsbildungsinstitut bildet griechische Umweltberater aus

Bären, Wölfe, Schakale, Geier und in Europa bereits ausgestorbene Pflanzen - die gibt es noch im letzten Urwald Europas, dem Bezirk Evros im nordöstlichsten Teil Griechenlands. Aber auch hier ist die Umwelt beträchtlich geschädigt.

Umweltzerstörung macht nicht an Grenzen halt. Trotzdem mußten im letzten Jahr 170 Millionen Mark Fördermittel an die Europäische Gemeinschaft zurückgegeben werden, weil sie nicht sinnvoll, und d.h. projektgebunden, verwendet werden konnten. Es mangelt vor allem an Ideen und technologischem Wissen. Auf der Basis dieser Erkenntnis haben sich das Bremer Berufsbil dungsinstitut und das Förderwerk

e.V. mit der griechischen Arbeitsanstalt (hier: Arbeitsamt) zusammengetan und ein gemeinsames Qualifizierungprojekt entwickelt: Acht langzeitarbeitslose Hochschulabsolventen aus Griechenland und 15 deutsche und griechische Hochschulabsolventen aus Bremen - alle aus dem naturwissenschaftlichen Bereich - sollen in einer zweijährigen Qualifizierungsmaßnahme zur „Fachkraft für internationalen Umweltschutz und Umweltplanung“ ausgebildet werden. Das Ziel: Sie sollen später im Bezirk Evros Umwelttechnologien entwickeln, die den speziellen Notwendigkeiten angepaßt sind.

Schwerpunkte lassen sich heute schon absehen: Konzepte

der Abfallwirtschaft und Stadtökologie und die Wiedereinführung traditioneller Methoden in der Landwirtschaft stehen obenan. Beispielweise könnten das Getreidestroh - sonst auf den Feldern abgebrannt - und Schlachtereiabfälle - sonst in den Evros gekippt - zusammen kompostiert werden. Oder anstatt der düngungsintensiven Baumwolle könnten wieder Maulbeerbäume für Seidenraupen angepflanzt werden. Die Qualifizierungsmaßnahme beginnt am 1. April. Für die griechischen TeilnehmerInnen werden noch Zimmer in Gastfamilien oder WGs gesucht. Angebote bei der Angestelltenkammer unter der 4990949.

bear