Neue Planstellen bei Radio Bremen

■ Gestern klagte sich Christine Krause-Plagemann ein

Radio Bremen hat eine unbefristet beschäftigte Journalistin mehr: Sie heißt Christine Krause-Plagemann und klagte sich gestern erfolgreich mit Hilfe des Arbeitsgerichts ein. Krause-Plagemann war 15 Jahre lang freie Mitarbeiterin im Bremer Funkhaus, davon die letzten zehn durch einen „Garantievertrag“ finanziell und arbeitsrechtlich gut abgesichert, hatte aber vor allem unter der Ägide des Abteilungsleiters Niels von Haken weniger Aufträge und Honorare bekommen. Sie hatte für die Sendungen „Vormittagsmagazin“ und „Rundschau“ gearbeitet - in den genehmsten Zeiten als Moderatorin und als Redaktionsmitglied. Mit Radio Bremen hat sich die neue Feste noch nicht geeinigt, wo und wie sie demnächst fest beschäftigt werden soll. Der Vorschlag des Senders, als Reporterin in Bremerhaven anzutreten, war bei ihr auf wenig Begeisterung gestoßen.

Christine Krause-Plagemann ist damit die zweite RB-Lokal -Journalistin, die sich in dieser Saison auf dem Klageweg einen regulären Arbeitsvertrag beschafft hat. Den Anfang gemacht hatte die Journalistin Libuse Cerna. Ihr Verfahren hatte wenig

Zweifel daran gelassen, daß langjährige „feste freie“ MitarbeiterInnen, die in die tägliche Redaktionsarbeit fest eingebunden sind, einen Anspruch auf Festeinstellung haben. Aufgrund dieses Verfahrens verzichtete Arbeitsrichterin Barbara Böhnke gestern bei Christine Krause-Plagemann auch auf das erneute Laden von ZeugInnen. Bei einem dritten Fall, dem des Journalisten Harald-Gerd Brandt, kam es erst gar nicht zum Rechtsstreit. Er zog seine Klage zurück, da ihm der Sender zum 20.9. einen unbefristeten Arbeitsvertrag überreichte. Ein vierter „fester freier“ Mitarbeiter, Ibrahim Atakli, der an der türkischsprachigen Regionalsendung „Biz Bize“ mitgewirkt hatte, prozessiert dagegen schon seit einem Jahr, ohne daß ein Urteil gesprochen wäre.

Ein fünfter Lokal-Journalist, Rainer Gausepohl, wählte den umgekehrten Weg. Zum 1. Oktober verließ er seine feste Planstelle im Funkhaus, „weil mir die Vorstellung überhaupt nicht gefiel, meine Planstelle bis zur Rente zu besetzen“. Er will aber als freier Moderator und Redakteur weiter in der Regionalredaktion wirken.

B.D.