Amerikaner wollen Air-Base verwüsten

Bitburg (taz) - Auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Bitburg wird es im übernächsten Jahr krachen. Die Sprecherin der Air -Base, Lydie Hengen, bestätigten am Donnerstag auf Anfrage, daß ein vom 'Spiegel‘ gemeldetes Manöver „Constant Demo 91“ „irgendwann 1991“ stattfinden wird. Nach Darstellung des 'Spiegel‘ soll die gesamte Air-Base vorübergehend zerstört werden. Ingenieure sollen Krater in die Start- und Landebahnen sprengen, die Kraftstoff- und Elektrizitätszufuhr solle unterbrochen werden, und sogar die Verseuchung des Trinkwasser sei geplant.

Frau Hengen gab sich am Donnerstag gegenüber der taz „vollkommen entrüstet“ über die 'Spiegel'-Darstellung der angeblichen Trinkwasserverseuchung, räumte auf Nachfrage aber ein, eine „Simulation“ sei durchaus denkbar. Auch die Sprengung von Teilen der Start- und Landebahn sei denkbar, räumte Hengen ein. Derzeit sei die Leitung der Basis bemüht, genauere Informationen zum Ablauf der Übung aus Washington zu bekommen, so die Sprecherin, die erst durch den 'Spiegel‘ -Bericht von dem bevorsteheden Großmanöver erfahren haben will. Auf dem Bitburger Militärflughafen ist das 36.taktische Kampffliegergeschwader der US-Luftwaffe stationiert. Nach Informationen verschiedener Friedensforscher sollen dort möglicherweise demnächst Atombomber vom Typ F-15E stationiert werden. Das jetzt bekanntgewordene Manöver soll offenbar Klarheit darüber bringen, ob amerikanische Luftwaffenbasen in „Frontnähe“ im Kriegsfall überhaupt zu halten sind. „Wir wollen zeigen, daß eine Verteidigung möglich ist“, so Hengen.

Hans Thomas