Altona will Verträge für Bauwagenplätze verlängern

ALTERNATIVES WOHNEN Plätze in der Gaußstraße und am Rondenbarg können bis 2015 genutzt werden

Die Nutzungsverträge für die Bauwagenplätze Rondenbarg und Gaußstraße sollen in der nächsten Woche verlängert werden. Die bisherigen Verträge zwischen dem Bezirk Altona und den Bauwagenvereinen „Kunterbunt“ und „Vogelfrei“ enden eigentlich zum Jahreswechsel, aber die Bezirksverwaltung schlägt vor, die Verträge um drei Jahre bis 2015 zu verlängern – mit einer Option für weitere zwei Jahre. Über diesen Vorschlag entscheidet der Hauptausschuss der Bezirksversammlung Altona am kommenden Donnerstag – die Zustimmung gilt als sicher, da der Fortbestand der Bauwagenplätze Teil des Vertrags der rot-grünen Bezirkskoalition ist.

Der Bauwagenplatz in der Gaußstraße (Ottensen) hat seit 20 Jahren Verträge über die Nutzung. Ein Teil des Platzes wurde bebaut, einige Bewohner mussten weichen und gründeten den Platz Rondenbarg in Bahrenfeld. Genehmigt sind in der Gaußstraße 44 Stellplätze, am Rondenbarg 50. Die Bewohner zahlen 78 bis 103 Euro Nutzungsgebühr plus Betriebskosten.

Damit fährt der Bezirk Altona weiterhin einen ganz anderen Kurs als Hamburg Mitte. Dort will der Bezirksamtschef Markus Schreiber (SPD) keinen Bauwagenplatz dulden. Dem einzigen Bauwagenplatz in seinem Bezirk, Zomia am Wilhelmsburger Ernst-August-Kanal, droht er mit Räumung. „Wir in Altona kommen gut mit den Bauis klar“, sagt Mark Classen von der SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung Altona. Sie bereicherten die Stadt. Bauwagen seien kein Streitthema. „Sie haben als alternative Wohnform ihre Berechtigung.“ Und was meint er zu dem Vorgehen seiner Parteifreunde im Nachbarbezirk? „Den Kollegen in Mitte erteile ich keine Ratschläge“, sagt Classen.

Außer dem noch umkämpften Platz Zomia in Wilhelmsburg gibt es fünf Flächen, auf denen Menschen seit längerem geduldet in Bauwagen leben: Neben denen in der Gaußstraße und dem Rondenbarg gibt es Hospi (Altona, Chemnitzstraße/Hospitalstraße), Borribles (Rübenkamp, Barmbek) und Henriette (Herlingsburg, Eimsbüttel). DKU