Schokoladen bleibt in der Schwebe

STADTENTWICKLUNG Der Liegenschaftsfonds vertagt erneut Entscheidung zu Kulturprojekt in Mitte

Die Rettung des Haus- und Kulturprojekts Schokoladen in Mitte verzögert sich weiter. Bei der August-Sitzung des Steuerungsausschusses beim Liegenschaftsfonds fehlte das Grundstück in der Ackerstraße wieder auf der Tagesordnung. Bereits seit April verschleppt das zuständige Gremium damit eine Entscheidung, die den räumungsbedrohten Schokoladen retten würde.

Um den jahrelangen Streit zwischen dem Hauseigentümer und den seit 1990 ansässigen Nutzern, denen 2010 der Mietvertrag gekündigt wurde, beizulegen, hatte Bezirksstadtrat Ephraim Gothe (SPD) einen Grundstückstausch vorgeschlagen: Wenn der Eigentümer das Haus an die „Schokoladen“-Nutzer verkauft, bekäme er dafür eine Parzelle auf dem unbebauten Grundstück Acker-/Ecke Invalidenstraße angeboten. Die Schokoladen-Betreiber bieten 1 Million Euro für den Kauf, der Eigentümer wäre einverstanden. Dass der Deal nicht zustande kommt, liegt an einer Alternativoption, die dem Finanzsenator wohl lieber wäre: Das Ausweichgrundstück ist im Gespräch als Firmensitz der Modedesignerin Jette Joop, die mindestens den Verkehrswert zahlen soll.

Falls der Senat im Liegenschaftsfonds für den meistbietenden Verkauf plädiert, könnten alle 20 Mieter und die Gewerbemieter – neben dem Schokoladen ein Theater, Ateliers, Tonstudios und der Club der polnischen Versager – bald geräumt werden. Die Klage liegt bereits vor. API