Kubicki kritisiert Kirchen

SONNTAGSRUHE Kieler FDP-Fraktionschef nennt Prozess gegen Bäderregelung „Selbstbefriedigung“

In der Debatte um die Bäderregelung in Schleswig-Holstein hat der FDP-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Kubicki die evangelische und die katholische Kirche kritisiert. Mit ihrer Klage gefährdeten sie die wirtschaftliche Existenz der Bewohner in den betroffenen Orten, sagte Kubicki dem Norddeutschen Rundfunk.

Selbst viele Gemeinden in den Urlaubsorten seien mit dem Vorgehen ihrer Kirchenleitung nicht einverstanden. „Doch offenbar ist die Selbstbefriedigung einiger Kirchenfunktionäre wichtiger als die Frage, was Menschen in Schleswig-Holstein dient“, so Kubicki.

Der Schleswiger Bischofsbevollmächtigte Gothart Magaard verteidigte dagegen das Vorgehen seiner Kirche. Mit der jetzigen Regelung verliere der Sonntag seinen speziellen Charakter als Tag der „Entschleunigung und Begegnung“. Der Sonntag habe seine besondere Bedeutung auch für Familien, Freundschaften und Vereine.

Die Bäderregelung sieht vor, dass in Schleswig-Holstein Geschäfte in fast 100 Orten an rund 45 Sonntagen zwischen Mitte Dezember und Ende Oktober öffnen dürfen. Die Kirchen fordern, den Zeitraum und die Zahl der Orte weiter einschränken.  (epd)