„Energie selbst erstrampeln“

40 Aktivisten und Musiker auf Fahrrad-Tournee

■ 32, Medien-Betriebswirt, Musiker und Filmproduzent, ist Miterfinder und Geschäftsführer von Morgenwelt (www.morgenwelt.de).

taz: Herr Hansen, ist Ihre „Fahrrad-Tournee“ zum Melt-Festival ein Kultur- oder ein Öko-Event?

Björn Hansen: Beides. Wir wollen den Umwelt-Gedanken so vermitteln, dass es Spaß macht.

Das heißt?

Wir – 35 bis 40 Leute zwischen 16 und 67 – werden in sechs Tagesetappen von Hamburg ins sachsen-anhaltinische Gräfenhainichen radeln und unterwegs Konzerte geben.

Wie das?

Einige Musiker, die sich zwischen Singer/Songwriter, Elektro und Jazz verorten, werden mitradeln und an jedem Abend ein Konzert geben, dessen Strom wir über einen Generator in der Radnabe erstrampeln.

Und wenn der nicht reicht?

Dann geht zwischendurch eben mal Licht oder Ton aus.

Was bezwecken Sie damit?

Den Wert von Energie zu zeigen.

Sie wollen missionieren?

Nein, das will auch unsere Aktionsplattform „Morgenwelt“, zu der die Tour gehört, nicht. Aber wir möchten sensibilisieren.

Was tut „Morgenwelt“?

Sie informiert über private Energieversorgung – etwa durch den gemeinschaftlichen Bau von Windenergie-Anlagen. Anderseits organisieren wir Volksfeste und Festivals, auf denen alle Energie per Fahrrad erzeugt wird.

Wie reagieren die Leute?

Positiv. Als wir neulich auf dem Campus Open-Air zu Gast waren, standen die Menschen Schlange, um Energie zu erstrampeln.

Und warum radeln Sie ausgerechnet zum Melt-Festival?

Weil es ökologisch orientiert ist. Man hat zum Beispiel errechnet, dass der CO2-Ausstoß, der durch die Anreise zu einem Festival-Wochenende entsteht, dem einer Kleinstadt entspricht. Und genau hier – bei der Anreise – setzen wir mit unserer Fahrrad-Tournee ja an. INTERVIEW: PS

Start: Samstag, 10 Uhr, Rathausmarkt