Rauchgenuss und Tabakkultur

betr.: „Das Verschwinden der Raucher“, taz vom 9. 3. 07

Vielen Dank für diesen hervorragenden Artikel! Seit geraumer Zeit schon mag man sich wundern, dass in der Debatte um Rauchverbote als Pendant zu den ach so ehrenwerten NichtraucherschützerInnen nur die böse, böse Tabaklobby auftaucht; 22 Millionen RaucherInnen zählen allenfalls als bedauernswerte Lakaien dieses Monsters, denen man ja nur Gutes tut, wenn man sie vor sich selbst schützt. Kein Wort von Rauchgenuss oder Tabakkultur, vom Duft eines guten Tabaks oder einer wunderbaren Zigarre, nein, „Gestank“ und „Qualm“ sind die Begriffe, die die Diskussion beherrschen.

Die weitgehenden Rauchverbote im öffentlichen Raum dienen längst nicht mehr nur dem Schutz von NichtraucherInnen, sondern sind nur ein Schritt auf dem Weg zu einem völlig rauchfreien Deutschland. Wem sonst im politischen Geschäft der Radikalismus abhanden gekommen ist, der kann sich hier fanatisch austoben, egal ob er/sie dabei Millionen Menschen bevormundet, die sich – für sich – einen Genuss gönnen wollen. DIETER ASCHOFF, Heidelberg