Verlotterte Anmaßung

Jetzt reicht’s: SPD-Drogenbeauftragte will das Rauchen im Auto verbieten

Alles ist schamauslösende Beutelhaftigkeit, ihr Lebenslauf Dokument des Bankrotts

Wer ist eigentlich, möchte ich jetzt doch mal fragen, diese durchgeknallte, komplett irre SPD-Tante Sabine Bätzing, diese Gans? Diese Drogenbeauftragte der Bundesregierung?

Wie erinnerlich, hat Sabine Bätzing aus dem Wahlkreis Altenkirchen (Wahlbüro: Betzdorf) die verbrecherische Einigung der Landesgesundheitsminister über ein totales Rauchverbot auf deutschem Gaststättenboden als „großartigen Erfolg“ gefeiert, als „ganz, ganz großen Schritt“, auf den, na klar, „in Bälde“ ein „weiterer Schritt“ folgen werde, den wir alle, wie Sabine Bätzing im Deutschlandradio drohte, „in Zukunft gehen können“.

Dieser Schritt, vernahmen wir wenig später, sollte „ein Rauchverbot in Autos“ sein, das sei „dringend erforderlich“, denn man müsse sich, so diese Bätzing, „ernsthaft fragen, ob Verkehrssicherheit und Gesundheitsschutz nicht höher zu bewerten“ seien als der blöde, alte Schutz der „Privatsphäre“.

Das ist sie: die Sabine Bätzing, 32, katholisch, aus Rheinland-Pfalz.

Ich habe im Spätsommer 2004 im Auftrag der Bundes- und der russischen Regierung eine zweiwöchige Reise durch Russland unternehmen dürfen. Zusammen mit Kollegen, Musikern, Wissenschaftlern, Politikern und Bardamen habe ich die Völkerverständigung vorangebracht. Wir haben getrunken, und wir haben, wie sich das in Russland gehört, geraucht wie tausend Russen. Ich habe im Konferenzraum unseres Wolgadampfers mit Egon Bahr Zigaretten geraucht, und, als die Sonne ihr Gold über einer Insel im Wolgadelta im Kaspischen Meer vergoss, habe ich gemeinsam mit Egon Bahr schon wieder Zigaretten geraucht, dass es nur so schepperte.

Und dann, zweieinhalb Jahre später, kommt so eine SPD-Drogenbeauftragte, so eine Sabine Bätzing daher und quackelt ihr Betzdorfer Ortsvereinsgewäsch in die Bundesmedien hinein: „Wenn die eigenen Kinder zur Zigarette greifen“, hui, hui!, „dürfen Eltern weder wegschauen“, nein, nie wieder wegschauen!, „noch mit drakonischen Strafen oder Gewalt überreagieren.“

Ich reagier gleich mal über. Aber wirklich gleich. Wenn das so weitergeht mit dieser neuen deutschen Jungpolitikerbagage vom Schlage dieser Sabine Bätzing mit ihrer Zwangsbeglückungsneurose und hitlerartigen Weltumwälzungsvision in Sachen Tabak und Qualm. Es reicht nämlich jetzt. Sense! Oder wollen Sie sich von so einer Dusche regieren und herumkommandieren lassen?

Seit fünf Jahren, seit sie siebenundzwanzig (!) ist, hängt diese Diplom-Verwaltungswirtin namens Sabine Bätzing aus dem Wahlkreis Betzdorf oder eben Altenkirchen im Deutschen Bundestag rum. Es ist nicht zu fassen, was in diesem Land aus Menschen werden kann. Mit keuschen zweiunddreißig Jahren bereits seit fünf Jahren Mandatsträgerin von höchstem Rang. Schlimm!

Auf ihrer grottenschlauen Website präsentiert sie, diese Sabine Bätzing mit Wahlbüro in Betzdorf (Stimmkreis Altenhundem oder so), ihren Wochenstundensitzungsplan. „Landesgruppenfrühstück“, „Parlamentarische Abende“ – jeder Scheiß ist dabei. Und unter dieser Grafik des Grauens schreibt Sabine Bätzing (Betzdorf) folgendes auf:

„Der Arbeitstag in einer Sitzungswoche beginnt für mich morgens um 7.00 Uhr und endet selten vor 22.00 Uhr. Es gilt täglich eine Menge von Entscheidungen zu treffen, Telefonate zu führen, Briefe und E-Mails zu beantworten sowie Hintergrund- und Informationsgespräche zu führen. Außerdem gebe ich in jeder Sitzungswoche meinen Newsletter ‚Sabines Woche‘ heraus. Dort informiere ich über die jeweils aktuellen Themen auf dem Berliner Parkett.“

Jedes Wort, jedes Komma eine Unverschämtheit. Jeder Buchstabe krümmt sich unter der Last der triumphalen Nichtigkeit. Alles, alles an dieser Sabine Bätzing ist schamauslösende Beutelhaftigkeit, ihr Lebenslauf – ein Dokument des Bankrotts: mit neunzehn in die SPD eingetreten, und keine elf Jahre später ist sie Drogenbeauftragte der Bundesregierung, „Mitglied im Ältestenrat des Deutschen Bundestages“ und „Mitglied der Gruppe ‚Youngsters‘ der SPD-Bundestagsfraktion“; sowie, um das ja nicht zu vergessen, Mitglied in vierzehn Vereinen und Verbänden, u. a. im „Schützenverein Leuzbach/Bergenhausen“. Sabine Bätzing aus Betzdorf: kann noch nicht mal einen koffeinhaltigen Kaffee kochen, aber uns das Rauchen verbieten! Kann noch nicht mal auf der Autobahn auf der rechten Spur mit 180 Sachen überholen, aber uns das Rauchen verbieten wollen! Sätze schreiben wie: „Es ist mir immer ein bisschen peinlich, wenn ich für eine Bratwurst anstehe“, aber uns …

Was ist diese sogenannte Drogenexpertin bloß für eine ausgesprochen matte Tasche. Was für eine undichte Funzel, was für ein krähender Butterkuchen, was für eine weggetretene Glanzbombe! Kann sich die Bundesrepublik Deutschland eine derartige einzelpersonale Ausprägung von Malträtierlust, Renommiermeierei, Bosheit und Krampfquallerei überhaupt leisten? Ist das im internationalen Maßstab vertretbar – so eine Geißel, so ein Aushängeschild der verlottertsten Anmaßung? So eine – singuläre Grundverfehlung?

Nun ja, augenscheinlich schon.

Kurz und gut, sehr geehrte Frau Bätzing: Sie sind eine Spitzenfrau, ein Prachtweib, ein Edelstein, aber das Rauchen, das hör ich jetzt erst recht nicht auf.

JÜRGEN ROTH