NEUES DENKEN
: Konzepte vermitteln

Junge Menschen schrecken oft vor dem Thema Wirtschaft zurück

In dem Verein Konzeptwerk Neue Ökonomie entscheiden die Mitarbeiter selbst, wie viele Stunden pro Woche sie arbeiten. Außerdem gibt es eine ausgeglichene Genderquote, umweltfreundliche Arbeitswege und Entscheidungsfindung per Konsens. Damit lebt das Team von Konzeptwerk Neue Ökonomie ihr Ideal von einer neuen Art des Wirtschaftens. Der Verein, der sich vor rund zwei Jahren aus einem politisch aktiven Freundeskreis gegründet hat, will das Ideal alternativer Wirtschaftsmodelle auch an die Öffentlichkeit tragen. So fungierten sie zum Beispiel als Berater der Enquetekommission des Bundestags zu Wachstum, Wohlstand und Lebensqualität.

Auch Schüler sind ein Zielpublikum, da junge Menschen oft vor dem Thema Wirtschaft zurückschrecken würden, diese aber gerade wichtig für einen Wandel seien, findet der Verein.

Die neue Wirtschaft soll sozial, demokratisch und ökologisch sein. Sie strebt nicht nach wirtschaftlichem, sondern nach immateriellem Wachstum. Für den Verein heißt das: Kooperation statt Konkurrenz, lokale Alternativen statt internationale Abkommen, Selbstbestimmung statt Machtzwänge. „Natürlich haben es solche Konzepte heute schwer“, sagt Christopher Laumanns, Mitbegründer von Konzeptwerk. Aber er hält sie für „möglich und absolut notwendig“.

Als eigenes Projekt hat Konzeptwerk letztes Jahr das Buch „Zeitwohlstand“ herausgegeben. Anhand von wissenschaftlichen Aufsätzen behandelt es das Zusammenspiel von Arbeit und Wohlstand und die Frage, wie mehr selbstbestimmte Zeit möglich ist. Das Buch ist auch als Gratis-Download verfügbar und erfüllt so ihr Ideal des „freien Zugangs zu Wissen“.

Dieses Jahr ist Konzeptwerk Neue Ökonomie Koorganisator der 4. internationalen Degrowth-Konferenz in Leipzig. 2.500 TeilnehmerInnen diskutieren dort die Frage nach einer Wirtschaft ohne Wachstum. SAS

konzeptwerk-neue-oekonomie.de, Buch „Zeitwohlstand“: goo.gl/lr9Ea1, Degrowth-Konferenz vom 2. bis 6. 9.: leipzig.degrowth.org/de