Lokführer war ganz vorn

UNFALL Der Lokführer des Unglücksgüterzugs von Hordorf war auf der ersten Lok. Bahn will bauen

MAGDEBURG taz | Der Lokführer des Unglücksgüterzugs von Hordorf bei Magdeburg war nach vorläufigen Ermittlungen zum Zeitpunkt der Katastrophe auf der ersten der beiden Loks. Das ergebe sich aus einer ersten Auswertung der Fahrtenschreiber und Diagnosegeräte, sagte ein Sprecher des Eisenbahn-Bundesamts der Mitteldeutschen Zeitung vom Donnerstag. Nach dem Unfall hatte es Spekulationen gegeben, der Fahrer des mit Kalk beladenen Güterzugs sei beim Zusammenstoß mit einem Personenzug nicht im Führerstand, sondern in der zweiten Diesellok gewesen. Bei dem Unglück in Hordorf waren Ende Januar zehn Menschen getötet und 23 verletzt worden.

Gegen den 40 Jahre alten Lokführer ermittelt die Staatsanwaltschaft unter anderem wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. Nach einer vorläufigen Untersuchung des Bundesverkehrsministeriums hatte er auf der eingleisigen Strecke zwei Haltesignale ignoriert.

Unterdessen will die Deutsche Bahn AG die Strecke bei Hordorf schnellstmöglich mit einem automatischen Bremssystem ausstatten.