Afghanen sollen bleiben

„Hamburger Appell“: Abgeordnete, Gewerkschaften und Kirchenvertreter fordern Milde für Abschiebekandidaten

Die Diskussion um das Schicksal der afghanischen Familien, die nach dem Willen der Innenbehörde in ihre Heimat abgeschoben werden sollen, geht weiter. In einem „Hamburger Appell“ haben jetzt Bundestagsabgeordnete, die Gewerkschaft ver.di Hamburg und die Vorsitzende des Arbeitskreises Asyl der Nordelbischen Kirche, Pastorin Fanny Dethloff, einen Abschiebestopp gefordert. „Abschiebungen von Familien nach Afghanistan bedeuten zur Zeit Abschiebungen in ein Leben ohne Zukunft, für viele sogar den Tod!“, heißt es in der Erklärung, die gestern an die Presse verschickt wurde.

Zu den Erstunterzeichnern gehören die Hamburger Bundestagsabgeordneten Norman Paech (Linkspartei), Niels Annen (SPD) sowie Anja Hajduk und Krista Sager (beide Grüne). Der Altonaer Bundestagsabgeordnete der CDU, Marcus Weinberg, hat den Appell nicht unterzeichnet. „Man hat mich nicht gefragt, aber ich hätte auch nicht unterschrieben“, sagte Weinberg, der sich mit der Altonaer CDU ebenfalls für einen Abschiebestopp bei afghanischen Familien einsetzt. „Ich ziehe es vor, konkrete Dinge zu machen“, sagte Weinberg der taz.

Das Schicksal der fünf Familien, die auf der Abschiebeliste der Innenbehörde stehen, wird derzeit in der Härtefallkommission der Bürgerschaft verhandelt. Deren Vorsitzender Wolfhard Ploog kommt ebenfalls aus dem Altonaer CDU-Bezirksverband. WIE