der kommentar
: Soixante-huit bei „Beckmann“

Geklärt ist hier gar nichts: Uschi Obermaier, Rainer Langhans und wie es wirklich gewesen ist in der Kommune 1

Irgendwann im Laufe seiner Sendung hatte Reinhold Beckmann, ich sag mal so irgendwie, das Gefühl, dass es jetzt besser wäre, die Uschi und den Rainer alleine im Studio zu lassen: Zu privat erschien ihm das, was hier vor laufenden Kameras verhandelt wurde, ausgerechnet ihm, der sonst immer versucht, seinen Gästen Privatestes, „Authentisches“ aus der Nase zu ziehen. Aber wenn es dann mal so richtig losgeht mit dem Privaten, das auch politisch ist, wird ihm blümerant.

Der Rainer fand das nämlich überhaupt nicht okay, dass Uschi überall rumerzählt, dass er beim Sex verklemmt gewesen wäre: „Es war doch schön am Anfang und dann irgendwie nicht mehr.“ Wer kennt das nicht, aber Obermaiers Variante kommt jetzt in die Kinos, und Rainer Langhans ist sauer: „Es ist dein Film, mit mir hat das nichts zu tun.“

So ähnlich muss es damals wohl gewesen sein in der Kommune 1: Der Rainer hatte echt ein Problem und die Uschi irgendwie nicht. Fast vierzig Jahre später vertickt sie nun selbstdesignten Schmuck in L. A., und er hat Perma-Geldprobleme und einen Harem an der Backe. Doch so richtig alt aus sahen nur die Jungen in der Runde: die Uschi-Darstellerin Natalia Avalon, der Rainer-Darsteller Mathias Schweighöfer und der Beckmann-Darsteller Beckmann. Während die Alten mal wieder so richtig auf die Tonne hauten, hielt sich das schauspielernde Jungvolk bedeckt – wohl wissend, das die Tonnen von heute nur noch hohl klingen, wenn man draufhaut.

Und hohl wie Beckmann, der am Ende meinte, Langhans mit einem „Gut, dass wir drüber geredet haben“ wohlfeil verarschen zu können. Dabei verdient er mit seinem halbherzigen Abklatsch von Langhansens Laber-Style eine Menge Geld. MRE