das wichtigste
: Ein Treffen von Brüdern

Irans Präsident besucht erneut Chávez in Venezuela, um „strategische Allianz“ gegen die USA zu schmieden

CARACAS dpa/afp ■ Venezuela und der Iran haben ihre „strategische Allianz gegen den Imperialismus“ gestärkt und eine Intensivierung ihres gemeinsamen Kampfs gegen das Fallen der Erdölpreise angekündigt. Beim zweiten Staatsbesuch des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad in Caracas binnen vier Monaten wurden elf neue bilaterale Abkommen unterzeichnet. Chávez und Ahmadinedschad – beide erklärtermaßen heftige Gegner der USA – vereinbarten auch, sich für eine Senkung der Produktion der Opec einzusetzen, um so die Ölpreise zu stützen.

Nach dem Treffen mit seinem Amtskollegen Chávez im Regierungspalast Miraflores sagte Ahmadinedschad, das iranische Volk werde „heute und immer an der Seite Venezuelas stehen. Wir fördern die revolutionären Gedanken in der Welt.“ Chavez bezeichnete Ahmadinedschad als „Kämpfer der gerechten Sache, Revolutionär und Bruder“. Gestern wollte Ahmadinedschad nach Nicaragua weiterfliegen, bevor er seine Südamerikareise in Ecuador beendet.

Zu den neuen Abkommen zählen nach Angaben aus Caracas Verträge zur Intensivierung der Kooperation in den Bereichen Energie, Industrie, Handel und Wohnungsbau. Beim ersten Besuch Ahmadinedschads waren im September bereits 29 Kooperationsabkommen vor allem in den Sektoren Wirtschaft und Energie besiegelt worden. Geplant sind demnach die Gründung gemeinsamer Erdölgesellschaften, Zement-, Flugzeug-, Fahrrad-, Auto- und Schießpulverfabriken sowie die Gründung eines bilateralen Fonds in Höhe von 2 Milliarden Dollar. Die Präsidenten beschlossen jetzt, den Fonds schneller einzurichten.