Der Professor und das Institut

Peter Sawicki (Jahrgang 1957) leitet das „Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen“ (IQWIG) in Köln. Seit 2004 untersucht es den Nutzen medizinischer Leistungen für PatientInnen beschlossen wurde es in der letzten Gesundheitsreform, bezahlt wird es aus Mitteln der gesetzlichen Krankenversicherung. Die 20 MitarbeiterInnen des Instituts analysieren vor allem internationale Studien. Zuvor war der gebürtige Warschauer Oberarzt an der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Uniklinik und Chefarzt am Kölner St. Franziskus Hospital, hier gründete er das Institut für evidenzbasierte Medizin. Sawicki plädiert für eine rationale, studiengeschützte Medizin und bekämpft Entscheidungen von Ärzten und Patienten, die „auf Glauben und Hoffnung“ basieren. Schlagzeilen machte er mit Kritik an nur vermeintlich neuen Medikamenten: So belegte er, dass der neue Gerinnungshemmer Clopidogrel schlechter abschneidet als althergebrachtes Aspirin. Zuvor sorgte Sawickis Institut mit seiner kritischen Bewertung von Insulinanalgo dafür, dass das Diabetes-Präparat für Menschen mit Alterszucker in aller Regel nicht mehr auf Kosten der Kassen verordnet werden darf. JOE