die steile these
: Ballern als Pflichtfach!

Wie nach jedem Amoklauf wird nun wieder gefordert, „gewalttätige“ Computerspiele müssten „raus aus den Kinderzimmern“. Gut so! Rein damit in die Klassenzimmer!

Als Ronald Reagan in den Achtzigern auf die schädliche Wirkung von Computerspielen auf die US-Jugend angesprochen wurde, soll er lachend geantwortet haben: „Keine Sorge! Mir hat man gesagt, dass diese Spiele das Reaktionsvermögen steigern – diese Jungs werden später mal unsere besten Jetpiloten!“

Diese prophetische Einschätzung hat sich längst bewahrheitet und ist durch zahlreiche Studien belegt. Bis heute nicht bestätigt ist dagegen die Einschätzung, labile Jugendliche bereiteten sich mit „Counterstrike“ auf spätere Amokläufe vor – vielleicht deshalb, weil das Gegenteil zutrifft und der „Shooter“ eine spielerische Kompensation überschüssiger Gewaltfantasien ist. Wissenschaftlich bewiesen ist beispielsweise, dass die Zahl der Vergewaltigungen in den USA zurückging – und zwar proportional zu den wachsenden Zugriffsmöglichkeiten auf Internetpornografie.

Der Amokläufer von Emsdetten soll seine Schule als „Counterstrike“-Kulisse nachprogrammiert haben. Na und? Wer sagt denn, dass dies kein sublimer Akt unbewusster Selbsttherapie war? Wer fordert, „Shooter“ aus den Kinderzimmern zu verbannen, der sollte mutig genug sein, sie im Gegenzug in den Lehrplan aufnehmen. Vielleicht in den Sportunterricht, das könnte helfen. FRA