Einblick (349)

KATHRIN BECKER Kuratorin, Leiterin des n.b.k. Video-Forums

Name Kathrin Becker Geboren 1965 in Hagen Mit welchen KünstlerInnen arbeiten Sie zusammen? Zurzeit an den Beständen der Sammlung für das Jubiläumsprojekt des n.b.k. Videoforums im Jahr 2011. Aktuelle Einzelausstellung Azin Feizabadi, Di.–So. 12–18, Do. 12–20 Uhr, n.b.k., Showroom, Chausseestraße 128, Berlin Nächste Gruppenausstellung „No more bad girls?“, ab 20. 8., Stiftelsen 3,14, Bergen/Norwegen Preise der Werke Absolutely priceless!

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum? Kathrin Becker: „Fischgrätenmelkstand“, die von John Bock für die Temporäre Kunsthalle kuratierte Ausstellung, gefällt mir. Es ist ein genialisches Spiel mit Räumen, Öffnungen, Durchblicken, Strümpfen und Pizzas, das den Schulterschluss zwischen Gesamtkunstwerk und Fokus auf das Einzelwerk schafft. Sie versetzt das Publikum in doppelter Hinsicht in Bewegung, in den dankbaren Zustand des Flux, und sie zeigt modellhaft, wie kluges Kuratieren überall Querverbindungen, geistige Verwandtschaften und Rhizome nicht nur nachvollziehen, sondern kreieren kann. Welches Konzert oder welchen Klub können Sie/kannst du empfehlen? Ich wäre nächste Woche sehr gern zum PIL-Konzert gegangen. Leider ist die gesamte Deutschland-Tour gecancelt. Ansonsten mittwochs „The Party formerly known as a joke on Paris Hilton“, das Shade inc., im N.B.I. in Prenzlauer Berg. Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich zurzeit durch den Alltag? Einmal lese ich „Provincializing Europe: Postcolonial Thought and Historical Difference“ von Dipesh Chakrabarty und dann Avital Ronells „Drogenkriege. Literatur, Abhängigkeit, Manie“, auf das mich der Künstler Rémy Markowitsch aufmerksam gemacht hat. Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen/dir am meisten Freude? Mein iPod shuffle. Weil es mich während unerträglicher Momente bei der BVG rettet und ansonsten meinen Gang beschleunigt.