Cuvrybrache statt Eisfabrik

ODYSEE Die ehemaligen Bewohner der Eisfabrik zelten auf einer Wiese in Kreuzberg

Die ehemaligen Bewohner der leer stehenden Eisfabrik an der Köpenicker Straße werden künftig in Zelten auf einem Brachgrundstück an der Kreuzberger Cuvrystraße wohnen. Das erfuhr die taz gestern von der grünen Flüchtlingspolitikerin Canan Bayram, die die Gruppe nach der Räumung der Eisfabrik bei der Suche nach einer neuen Unterkunft unterstützt hatte. Die Zeltlösung sei „nicht zufriedenstellend“, so Bayram. Es sei bei den sinkenden Temperaturen fraglich, ob die Menschen dort bleiben könnten.

Die rund 20 Bulgaren hatten zwei Jahre lang in selbst gebauten Hütten in der Eisfabrik-Ruine gelebt. Als die Fabrik wegen baulicher Mängel Ende Dezember geräumt wurde, musste die Gruppe ausziehen. Sie kam zunächst in einer Kirche, dann in Hostels unter. Auch bei der Ver.di-Bundeszentrale nächtigten die Bulgaren bereits. Bei der Zentrale der Berliner SPD waren sie abgewiesen worden.

Auf der Brache an der Cuvrystraße zwischen Schlesischer Straße und Spreeufer campierten zuletzt zahlreiche Aussteiger in Tipizelten. Ursprünglich sollte auf der Fläche ein Einkaufszentrum entstehen – was nie umgesetzt wurde. Im vergangenen Sommer kündigte ein Investor an, das Gelände mit Wohnhäusern bebauen zu wollen. TAZ