ANSELM HARTMANN, BASKETBALL
: Ehrgeizig in der Nische

lernte beim Oldenburger TB, besuchte ein Sportgymnasium in Jena und kehrt nun zurück.Foto: Engeleiter

Gäbe es eine Tabelle der medialen Aufmerksamkeit für Weltmeisterschaften, dann würde die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika in diesem Jahr den Spitzenplatz belegen. Am anderen Ende der Tabelle würde sich ein Tunier finden, das in den vergangenen Tagen parallel zur Fußball-WM in Hamburg statt fand: Die Weltmeisterschaft der Unter-Siebzehnjährigen im Basketball.

Das deutsche Team absolvierte sein letztes Spiel am gestrigen Sonntag und belegte den achten Platz. Einer, der trotz des mäßigen Erfolges des deutschen Nachwuchses immer wieder im Mittelpunkt des Interesses steht, ist der 17-Jährige Kapitän des Teams Anselm Hartmann.

Hartmann wurde in Kiel geboren, wuchs in der Nähe von Oldenburg auf und spielte bereits in der U 16-Nationalmannschaft. Dabei befasste er sich erst mit Fußball, bevor er sich für Basketball entschied: „Man merkt, dass man im Basketball schneller etwas erreichen kann. Fußball spielt jeder, da ist es schwieriger, sich durchzusetzen.“

Im letzten Schuljahr besuchte Hartmann das Sportgymnasium in Jena und kehrt mit der neuen Saison zurück zum Oldenburger TB, wo er ausgebildet wurde. Beim Oldenburger TB soll Hartmann in der Regionalliga Stück für Stück an den Herren-Bereich herangeführt werden. Außerdem kann er in der U 19-Jugendliga NBBL spielen. Die Oldenburger sind glücklich, ihn wiederzuhaben: „Es ist für unser Nachwuchs-Programm eine tolle Sache, einen Spieler wie Anselm wieder nach Oldenburg geholt zu haben“, sagte der Nachwuchskoordinator der EWE Baskets, Ralph Held, der NWZ.

In der U 17-Nationalmannschaft ist Hartmann als Spielmacher das Hirn des Teams. Mit einer Größe von 1,90 Metern behält er ruhig und konzentriert den Überblick. Außerdem ergibt sich für ihn die Möglichkeit, das Abitur ein Jahr zu strecken, um an der Schule ebenfalls integrierte Trainingseinheiten zu absolvieren.

Diesen Zugang haben nur wenige, da der Leistungssport im Basketball überwiegend auf der Vereinsebene gefördert wird. Im Gegensatz zu den USA oder auch den baltischen Ländern wie Litauen spielt hierzulande die Verzahnung von schulischer Ausbildung und Leistungssport eine untergeordnete Rolle.

JANINE ENGELEITER