Raketenforscherin kam nicht

Mit einem kurzen Happening protestierten gestern Studierende vor dem Uni-Hauptgebäude und blockierten die Straße. Anlass war der geplante Besuch von Monika Auweter-Kurtz, die sich im Akademischen Senat als Kandidatin für die Uni-Präsidentschaft vorstellen sollte. Die Sitzung war am Vortag vom Hochschulrat abgesagt worden, als Proteste ruchbar wurden. Wie berichtet, ist die Raketenforscherin umstritten, weil sie Material für die Brennkammern von Raketenmotoren einer Rüstungsfirma testete. Peter Becker von der deutschen Sektion der Organisation Juristen gegen den Atomkrieg (IALANA) nannte die Kandidatur ein „Unding“. Wer in der Rüstungsforschung tätig sei, könne nicht die Unabhängigkeit gewährleisten, die an der Hamburger Universität mit ihrem renommierten Institut für Friedens- und Konfliktforschung nötig sei.

Der von Raketen-Attrappen und Soldaten bedrohte Sträfling vorn auf dem Bild soll übrigens die Universität symbolisieren, die bald „Gefangene der Rüstungsindustrie“ sein werde, wie ein Aktivist gegenüber der taz erklärte. kaj/Foto: Hendrik Doose