ANTIDISKRIMINIERUNGSSTELLE
: „Inklusions-Index“ für Behinderte gefordert

BERLIN | Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) beklagt die geringen Chancen für behinderte Menschen am Arbeitsmarkt. In einem ADS-Bericht, der heute vorgestellt werden soll, heißt es, die Arbeitslosenquote bei Menschen mit Behinderung sei doppelt so hoch wie bei Nicht-Behinderten. 14,8 Prozent der erwerbsfähigen Behinderten sind demnach arbeitslos. Im Vergleich dazu lag die allgemeine Arbeitslosenquote im November nur bei 6,5 Prozent.

ADS-Leiterin Christine Lüders fordert einen „Inklusions-Index“. Der soll Unternehmen mehr Anreize geben, einen behinderten oder chronisch kranken Arbeitnehmer einzustellen, heißt es in dem Bericht zum Themenjahr „Selbstbestimmt dabei. Immer“. Index-Ziel ist es, in Übereinstimmung mit der UN-Behindertenrechtskonvention Standards für Firmen und die Vermittlung auf reguläre Arbeitsplätze festzulegen. Die Umsetzung soll damit systematisiert und überprüfbar werden. „Angesichts des Fachkräftemangels ist es nicht nachvollziehbar, warum das Potenzial behinderter und chronisch kranker Menschen nicht genutzt wird“, sagte Lüders. (epd)