Streit um Besetzung der Schulleiterposten

SCHULKAMPF Initiative „Wir wollen lernen“ wirft der Schulbehörde Intransparenz vor. Die dementiert

„Jede einzelne dieser Behauptungen ist falsch“

BRIGITTE KÖHNLEIN, SCHULBEHÖRDE

Die Initiative „Wir wollen lernen“ (Wwl) wirft der Schulbehörde in einem Rundbrief Intransparenz bei der Besetzung von Leitungsstellen vor: Normalerweise würden Schulleitungen „öffentlich ausgeschrieben“. Über die Bewerbungen entschieden dann die Gremien der Schule. Die Behörde habe aber „heimlich und unter Ausschluss der schulischen Gremien“ fast alle Schulleiter der künftigen 164 Primarschulen und 51 Stadtteilschulen bestimmt.

Weiter erklärte die Initiative in ihrem Brief, dass Schulleiter zu einer „Gewissens-/Loyalitätsprüfung“ in die Behörde eingeladen worden seien. Die Schulleiter würden über ihre Zukunft „im Unklaren gelassen“, was den Effekt habe, dass sich Kritiker der Schulreform „besonders zurückhalten“ würden.

Die Schulbehörde reagierte mit einer Richtigstellung. „Jede einzelne dieser Behauptungen ist falsch“, sagt Sprecherin Brigitte Köhnlein. Es handele sich bei den Primar- und Stadtteilschulen nicht um Neugründungen, sondern um Umwandlungen von Schulen, die bereits Schulleiter haben. Die Behörde sei verpflichtet, ihr Leitungspersonal „amtsangemessen“ einzusetzen. Köhnlein: „Deshalb ist ein Ausschreibungsverfahren nicht sinnvoll und nicht geboten.“ Die Behörde habe mit allen Schulleitern gesprochen, um zu erfahren, welche Vorstellungen diese über ihren künftigen Einsatz haben. Meist habe man sich einigen können. Eine Dokumentation dieser Gespräche werde dem Personalausschuss der Deputation der Schulbehörde vorgestellt.

„Etwa 90 Prozent der Gespräche sind abgeschlossen“, sagt Köhnlein. Selbstverständlich würden die Betroffenen über ihre künftige Funktion informiert. Da es die neuen Schulen aber erst zum 1. August gebe, könnten die Schulleiter auch erst dann dort die Leitung übernehmen. KAJ