Deutscher leitet UN-Mission im Kongo

BERLIN taz | Die größte UN-Mission der Welt wird ab Juli von einem Deutschen geführt. Der Diplomat Martin Kobler wurde am Montag von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon zum neuen UN-Sonderbeauftragten für die Demokratische Republik Kongo und Chef der Kongo-Blauhelmtruppe Monusco (UN-Stabilisierungsmission im Kongo) ernannt. Kobler löst den US-Amerikaner Roger Meece ab.

Bislang war der 60-jährige Kobler UN-Sonderbeauftragter für den Irak; davor war er stellvertretender Leiter der UN-Mission in Afghanistan. Er war auch schon deutscher Botschafter in Ägypten, Aufbauer der deutschen Vertretung in den palästinensischen Autonomiegebieten und Büroleiter Joschka Fischers. Diese Erfahrung im Umgang mit Krisenherden dürfte ihm jetzt auch im Kongo zugutekommen.

Parallel dazu übernimmt ein Brasilianer das Truppenkommando der UN-Blauhelme im Kongo: General Carlos Alberto dos Santos Cruz wird „force commander“ im Kongo anstelle des Inders Chander Prakash. Zusätzlich wurde vor kurzem Irlands Expräsidentin Mary Robinson UN-Sondergesandte für das Afrika der Großen Seen. Sie hat sich durch Betonung einer Verhandlungslösung im andauernden Bürgerkrieg im Ostkongo hervorgetan. D.J.

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