Nur die Debütanten machen Hoffnung

SCHWARZE SERIE Hannover 96 bleibt mit dem 1 : 2 bei der TSG Hoffenheim zum zehnten Mal in Folge ohne Sieg

Angesichts des schwachen Gesamtauftritts klingen die Worte vom Aufwärtstrend wie Durchhalteparolen

Drei Spiele ist Mirko Slomka nun Trainer von Hannover 96 und seine Bilanz liest sich bitter: Das 1 : 2 (0 : 2) in Hoffenheim am Samstag bedeutete die dritte Niederlage. „Es braucht mehr Zeit, als wir erwartet haben, aber das heutige Spiel zeigte einen deutlichen Aufwärtstrend – auch wegen der Neuen“, meinte Hannovers Präsident Martin Kind.

Die beiden Neuzugänge Arouna Koné und Elson waren bei ihrem Debüt tatsächlich die einzigen Lichtblicke in einer ganz schwachen Mannschaft. Besonders der vom FC Sevilla ausgeliehene Angreifer Koné gefiel und feierte gleich ein erstes Erfolgserlebnis. Nach einem Pass des vom VfB Stuttgart ausgeliehenen Elson zog der Mann von der Elfenbeinküste direkt ab und traf aus 15 Metern zum Anschlusstreffer (58.). „Mit ihm war ich sehr zufrieden“, lobte Trainer Slomka den WM-Teilnehmer von 2006, der gut den Ball abschirmen kann, durch technische Klasse auffiel und auch sehr mannschaftsdienlich agierte. Koné, 26, wirkte fast, als sei er zu gut für diese Mannschaft, die nach dem Anschlusstor nicht die Kraft mobilisieren konnte, um die Führung der Hoffenheimer durch die Tore von Carlos Eduardo (35.) und Salihović (Foulelfmeter, 40.) noch auszugleichen.

Zwar wollte auch Slomka einen „Aufwärtstrend“ erkennen, aber seine Enttäuschung über die „eine oder andere Position“ auch nicht verschweigen. Besonders auf den Außenverteidigerpositionen wirkte 96 nicht erstklassig. Rechts lief Sofian Chahed Obasi nur staunend hinterher und links waren der in der Halbzeit verletzt ausgewechselte Konstantin Rausch und später Sergio Pinto gegen Carlos Eduardo und Andreas Beck komplett überfordert.

Nach nun zehn sieglosen Spielen in Serie wird für die vom Tod Robert Enkes gebeutelte Mannschaft ein Erfolg immer dringender. Angesichts des schwachen Gesamtauftritts klangen die Worte vom Aufwärtstrend wie Durchhalteparolen. Einzig Mittelfeldrenner Leon Andreasen wollte nicht jedem seiner Kollegen hundert Prozent Leistung attestieren und appellierte mit deutlichen Worten an die Einstellung seiner Kollegen: „Wir müssen zeigen, dass wir Männer sind. Wir können es nur alleine schaffen, es wird keiner kommen, der uns hilft.“ Die Hoffnung auf eine Wende in Hannover trägt so vor allem zwei Namen: Elson und Koné. TOBIAS SCHÄCHTER