Rassistische Polizeigewalt in den USA: Festnahmen nach Blockaden

Ein weißer Hilfssheriff erschießt einen unbewaffneten Schwarzen. Solche Vorfälle häufen sich. DemonstrantInnen protestieren in vielen US-Städten gegen Polizeigewalt.

Protest gegen Polizeigewalt auf der Brooklyn Bridge in New York Bild: reuters

NEW YORK afp/dpa | Nach den jüngsten Fällen tödlicher Polizeigewalt gegen unbewaffnete Afroamerikaner haben in New York hunderte Demonstranten gegen Rassismus demonstriert und den Verkehr in der US-Metropole behindert. Die Demonstranten, vor allem junge Menschen, zogen am Dienstag mit Transparenten mit Aufschriften wie „Das Leben von Schwarzen zählt“ oder „Stoppt Polizei-Morde“ durch Manhattan. Der Demonstrationszug sorgte auf dem Broadway sowie auf der Brooklyn Bridge für Verkehrsbeeinträchtigungen.

Mehrere Teilnehmer seien festgenommen worden, sagte Debra Sweet vom Netzwerk Stoppt Masseninhaftierungen. Die New York Times berichtete unter Berufung auf Polizeisprecher Stephen Davis von 34 Festnahmen. Die Initiatoren der Kundgebung kritisierten, US-Polizisten hätten seit Januar bereits mehr als 90 unbewaffnete Menschen erschossen. Außer in New York seien auch in zwei Dutzend anderen US-Städten, darunter Los Angeles und Chicago, Menschen auf die Straße gegangen, um dagegen zu demonstrieren, teilte das Netzwerk mit.

Am Montag war bekannt geworden, dass im Bundesstaat Oklahoma ein 72-jähriger Hilfssheriff den 44-jährigen Afroamerikaner Eric Harris erschossen hatte, obwohl dieser unbewaffnet war. Vergangene Woche wurde in der Stadt North Charleston im Bundesstaat South Carolina ein Polizist wegen Mordes angeklagt, weil er nach einer Verkehrskontrolle einem fliehenden Afroamerikaner mehrmals in den Rücken schoss. Das Video von dem Vorfall, das ein Passant mit seiner Handykamera aufgenommen hatte, hatte für Empörung gesorgt.

Auch andere Fälle von tödlichen Schüssen auf Schwarze durch weiße Beamte hatten in den vergangenen Monaten eine Debatte über Rassismus und Polizeigewalt in den USA ausgelöst. Im August war in der Kleinstadt Ferguson im Bundesstaat Missouri der unbewaffnete schwarze Jugendliche Michael Brown von einem weißen Polizisten getötet worden. Wegen mangelnder Beweise wurde der Beamte aber nicht angeklagt. Die Vorgänge führten in Ferguson und zahlreichen anderen Städten zu teils gewaltsamen Protesten.

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