Was sagt uns das?: Der Schneeballeffekt

Die Twitter-Gemeinde wünscht sich, dass Pegida bald Schnee von gestern ist. Dafür hat sie das entsprechende Hashtag #schneegida erfunden.

„Ich habe nichts gegen Schnee, einige meiner besten Freunde sind Schneemänner." Bild: dpa

Deutschland versinkt im Schnee. Besorgte Bürger äußerten im sozialen Netzwerk Twitter unter dem Hashtag #schneegida gerade noch rechtzeitig ihre Angst vor einem plötzlichen Wintereinbruch.

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Wenn in Dresden jeden Montag 15.000 Menschen auf die Straßen gehen, darf man ja wohl mal auf die „Eislamisierung des Abendlandes“ aufmerksam machen. Findet zumindest die Twitter-Gemeinde. Schließlich hat es gerade erst geschneit wie aus Kübeln. Und das auch noch landesweit. Wo kommen wir denn da hin?

„Ich habe nichts gegen Schnee in seinen Heimatländern“, schreibt ein Nutzer. „Aber die deutsche Leitkultur ist nun einmal Regen!“ Kurz gesagt: Schnee nervt. Er liegt faul auf der Straße herum, löst ein Verkehrschaos nach dem anderen aus und Steuern zahlt er auch nicht. „Und morgen müssen unsere Frauen dann Skimasken tragen, oder was?!“, echauffiert sich eine #schneegida-Teilnehmerin.

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Das soziale Netzwerk macht seinen Ressentiments gegen Schneeflocken Luft. Und versucht damit, den hasserfüllten Pegida-Forderungen den Boden zu entziehen. Es ist eine Möglichkeit, mit diesem Hass umzugehen, eine Art „comic relief“, die nicht nur einem Film- oder Literaturkontext eine bewusste Komik geben kann, ähnlich der von Timon und Pumbaa in „Der König der Löwen“ oder der Totengräberszene in Shakespeares „Hamlet“.

Die Persiflage auf Pegida wird die rechte Bewegung nicht stoppen können, zieht diese aber ins Lächerliche, indem sie sie mit ihren eigenen Waffen bekämpft. Daher die Frage eines Nutzers: „Wieviel Schnee kommt denn da noch, bevor man beginnt, ihn (ab)zu schieben?“

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit den so genannten patriotischen Europäern umzugehen. Man kann selbstverständlich im realen Leben gegen sie demonstrieren. Oder aber im sozialen Netz unter #nopegida oder #schneegida die Demonstranten parodieren – doch auch da hat sich schon ein Weiterdreh etabliert: #noschneegida.

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