Einsatz in Pakistan: US-Drohnen töten wieder

Mindestens 15 Menschen starben bei einem US-Angriff im Nordwesten Pakistans. Der Beschuss galt einem mutmaßlichen Versteck militanter Islamisten.

Pakistanischer Soldat im Norden Waziristans. Bild: ap

ISLAMABAD/BANNU dpa/ap/afp | Bei Bombardements der pakistanischen Luftwaffe und einem US-Drohnenangriff im Grenzgebiet zu Afghanistan sind nach Angaben aus Sicherheitskreisen mindestens 50 Extremisten getötet worden.

Die Armee teilte mit, 35 Terroristen seien am Mittwoch bei Luftschlägen ums Leben gekommen, als sie zu fliehen versucht hätten. Zwei Geheimdienstmitarbeiter sagten übereinstimmend, bei einem US-Drohnenangriff in Nord-Waziristan seien 15 militante Islamisten getötet worden.

Das unbemannte Flugzeug habe vier Raketen auf das Dorf Datta Khel in Nord-Waziristan und ein Fahrzeug der Extremisten abgefeuert, sagten zwei Gewährsleute. Bei den meisten Toten habe es sich um Usbeken gehandelt. Die pakistanische Armee teilte in der Nacht zum Mittwoch mit, bei Gefechten im Grenzgebiet zu Afghanistan seien am Dienstag elf Terroristen und fünf Soldaten getötet worden.

Bei der seit mehr als einem Monat andauernden Offensive im Stammesgebiet Nord-Waziristan sind bislang nach Militärangaben fast 500 Extremisten und 28 Soldaten ums Leben gekommen. Die unwegsame Bergregion an der Grenze Afghanistans, in der die Regierung nur begrenzte Kontrolle hat, gilt als Rückzugsgebiet der Taliban und anderer Extremistengruppen.

Washington hatte Berichten zufolge die Drohenangriffe im Dezember ausgesetzt, um der pakistanischen Regierung Zeit für Verhandlungen mit der Islamistengruppe Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP) zu geben. Ein Angriff der Aufständischen auf den Flughafen von Karachi am 9. Juni mit dutzenden Toten beendete aber die Friedensbemühungen.

Die US-Streitkräfte sehen in den Drohnenangriffen ein wichtiges Mittel im Kampf gegen die Extremisten, die auch in Afghanistan immer wieder Anschläge auf die internationalen Truppen verüben. Bei der Bevölkerung in Pakistan sind die Einsätze aber zutiefst verhasst, da sie oft auch unbeteiligte Zivilisten treffen.

Die Regierung in Islamabad protestiert regelmäßig gegen die Angriffe, die sie als Verletzung der nationalen Souveränität betrachtet. Berichten zufolge kooperieren aber Militär und Geheimdienst hinter den Kulissen mit den USA.

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