Inditex schüttet 1,5 Milliarden Euro aus: Milliardär wird Milliardärer

Die Zara-Mutterfirma schüttet insgesamt 1,5 Milliarden Euro an die Besitzer aus. Für die Entschädigung von Näherinnen aus Bangladesch fehlen noch einige Millionen.

Lukrative Mode: Frau im Zara-Laden. Bild: reuters

ARTEIXO/MADRID dpa/taz | Der spanische Multimilliardär Amancio Ortega, Gründer des Modekonzerns Inditex um die Ladenkette Zara, wird um fast eine Milliarde Euro reicher. Dies geht aus der Ankündigung des Unternehmens hervor, eine Dividende von 2,42 Euro pro Aktie zu zahlen, was eine Ausschüttung von insgesamt 1,5 Milliarden Euro bedeutet. Davon geht der Löwenanteil an Ortega, der über verschiedene Beteiligungen 59,3 Prozent der Anteile hält.

Der Modezar ist laut US-Zeitschrift Forbes mit einem geschätzten Vermögen von 64 Milliarden Dollar (46 Mrd Euro) der drittreichste Mann der Welt. Der 77-Jährige, der nie eine Universität besucht und seine Karriere als Bote eines Hemdengeschäfts begonnen hatte, war vor drei Jahren als Konzernchef zurückgetreten und hatte seinen Vize Pablo Isla zum Nachfolger gemacht.

Inditex erzielte im vergangenen Jahr neue Rekorde: Wie das Unternehmen am Hauptsitz in Arteixo bei La Coruña mitteilte, stieg der Nettogewinn 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 1 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. Der Umsatz erhöhte sich um 5 Prozent auf 16,7 Milliarden Euro.

Ganz unten im Konzern kommt das Geld allerdings nicht an – im Gegenteil. Für einen Entschädigungsfonds der ILO für NäherInnen in Bangladesch, die im vergangenen Jahr einem Fabrikeinsturz zum Opfer fielen, hat Inditex wohl weniger als eine Million Euro übrig. Wieviel der Konzern einzahlte, ist nicht bekannt. Die Gesamtsumme, die Inditex sowie acht weitere Firmen, einzahlten, ist nach einem Bericht des Guardian weniger als 4,5 Millionen Euro. Gebraucht werden insgesamt 40 Millionen.

Die Gruppe verfügte Ende 2013 weltweit über 6.340 Läden in 87 Ländern und beschäftigte 128.000 Mitarbeiter, 8000 mehr als ein Jahr zuvor. Zara erzielte mit einem Plus von 2 Prozent eine relativ geringe Umsatzsteigerung. Andere Konzernmarken wie Massimo Dutti oder Pull&Bear legten mit 14 und 10 Prozent deutlich stärker zu. (lrs)

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