Sprengsätze in Göttingen gefunden: „Flora und Fauna“ will's gewesen sein

Vor mehreren Gebäuden in Göttingen wurden Sprengsätze gefunden. Eine Gruppe namens „Flora und Faune“ hat sich bekannt. Die Polizei geht von linksmotivierten Tätern aus.

Göttingen: Stadt der Linksextremen? Bild: dpa

GÖTTINGEN dpa | Nach dem Fund eines Sprengsatzes auf dem Gelände der Göttinger Bundespolizei ist ein Bekennerschreiben im Internet aufgetaucht. Darin bekennt sich eine Gruppe namens „Flora und Fauna“ zu dem Anschlag sowie zu zwei weiteren Taten vor dem Hauptzollamt und dem Verwaltungsgericht. Auch dort wurden laut Polizei funktionsfähige Sprengkörper gefunden, die ebenfalls nicht in die Luft gingen.

Es bestehe der begründete Verdacht, dass es sich um eine politisch links motivierte Tat handeln könnte, teilten die Beamten am Montag mit. Parallelen zu einem Brandanschlag auf das Göttinger Gerichtsgebäude vor zwei Jahren werden geprüft. Damals war der Eingang erheblich beschädigt, aber niemand verletzt worden.

Der erste aus mehreren Bauteilen zusammengesetzte Sprengsatz war bereits in der Nacht zum 25. Dezember auf dem Polizeigelände in einer Plastiktüte entdeckt worden. Das für den polizeilichen Staatsschutz zuständige 4. Fachkommissariat übernahm die Ermittlungen. Die Beamten haben den Ablagezeitpunkt der drei Sprengsätze inzwischen auf die Mittagsstunden des 21. bis zum frühen Morgen des 22. Dezember eingegrenzt und suchen nach Zeugen.

Es wurde ein Ermittlungsverfahren unter anderem wegen versuchten Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion eingeleitet. Die Täter hätten wie schon vor zwei Jahren auch diesmal neben Sachschäden auch schwere Verletzungen Unbeteiligter billigend in Kauf genommen, sagte der Leiter des Zentralen Kriminaldienstes, Volker Warnecke. „Dass es dazu nicht gekommen ist, ist allein dem glücklichen Umstand zu verdanken, dass keiner der Sprengsätze explodiert ist.“

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