Nobelpreis für Teilchenphysiker: „Ich bin überwältigt“

Der Nobelpreis für Physik geht in diesem Jahr an den Briten Higgs und den Belgier Englert. Die beiden Wissenschaftler haben das sogenannte Gottesteilchen vorhergesagt.

Peter Higgs besichtigt den Large Hadron Collider (LHC) von Cern in der Schweiz. Bild: dpa/University of Edinburgh

STOCKHOLM dpa | Der Nobelpreis für Physik geht in diesem Jahr an den Briten Peter Higgs und den Belgier François Englert für die Vorhersage des Higgs-Teilchen. Das teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Dienstag in Stockholm mit. Die höchste Auszeichnung für Physiker ist mit umgerechnet 920.000 Euro dotiert.

„Das ist ein Triumph, nicht nur für Higgs und Englert, sondern auch für die Teilchenphysik“, sagte Gunnar Ingelman von der Königlich-Schwedischen Wissenschaftsakademie.

„Der Preis wird in diesem Jahr für etwas sehr Kleines verliehen, das den ganzen Unterschied macht“, sagte Staffan Normark, Ständiger Sekretär der Wissenschaftsakademie.

In der offiziellen Begründung hieß es, die Auszeichnung werde für die theoretische Vorhersage eines Mechanismus vergeben, der zum Verständnis der Masse subatomarer Partikel beitrage und der kürzlich durch die Entdeckung des vorhergesagten Teilchens mit den Detektoren „Atlas“ und „CMS“ am Europäischen Kernforschungszentrum Cern bestätigt worden sei.

Ende Mai waren Higgs und Englert für die vor fast 50 Jahren aufgestellte Theorie des Higgs-Teilchens der spanische Prinz-von-Asturien-Preis in der Sparte Wissenschaft und Forschung zugesprochen worden.

Peter Higgs hat sich von der Entscheidung der Jury in Stockholm begeistert gezeigt. „Ich bin überwältigt, diesen Preis zu bekommen und danke der Königlichen Akademie in Schweden“, sagte Higgs nach einem von der Universität in Edinburgh verbreiteten Statement.

„Ich möchte auch all denjenigen gratulieren, die zur Entdeckung dieses neuen Teilchens beigetragen haben“, betonte Higgs (84). Auch seiner Familie und Freunden dankte er für die Unterstützung. „Ich hoffe, dass diese Anerkennung für die Grundlagenforschung das Bewusstsein für den Wert des Forschens ins Blaue hinein schärft“, heißt es in dem Statement des Preisträgers.

Am Montag war der diesjährige Medizin-Nobelpreis dem gebürtigen Deutschen Thomas Südhof zuerkannt worden. Der Neurochemiker teilt sich die Auszeichnung mit den US-Forschern James Rothman und Randy Schekman. Die feierliche Überreichung der Auszeichnungen findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel.

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