Korruptionsverfahren eingestellt: Total kauft sich frei

Der französische Konzern soll für Öl- und Gasgeschäfte mit dem Iran Schmiergelder eingesetzt haben. Dafür muss Total nun fast 400 Millionen Dollar an die USA zahlen.

Total-Raffinerie in Leuna. Bild: dpa

PARIS/NEW YORK rtr | Der französische Öl-Konzern Total zahlt den USA 398 Millionen Dollar, um ein Korruptionsverfahren im Zusammenhang mit Iran-Geschäften beizulegen. Die US-Regierung wirft den Franzosen vor, für Öl- und Gasaufträge aus dem Iran den örtlichen Behörden Schmiergelder gezahlt zu haben. „Total muss nun die Gewinne aus dem korrupten Vorgehen der Firma zurückzahlen“, sagte Andrew Calamari, Direktor der US-Börsenaufsicht SEC, am Mittwoch. Zusätzlich würden Strafzahlungen erhoben.

Unabhängig davon forderte die Pariser Staatsanwaltschaft, Total-Chef Christophe de Margerie müsse sich wegen derselben Vorwürfe vor Gericht verantworten. Eine Entscheidung darüber obliege nun dem zuständigen Richter. In dem Verfahren, das im Dezember 2006 eröffnet wurde, hätten französische und amerikanische Behörden zusammengearbeitet. Margerie war früher Totals Produktionschef für den Nahen Osten.

Ein Total-Sprecher sagte, sollte es zum Prozess kommen, würden das Unternehmen und Margerie beweisen, dass ihr Verhalten legal gewesen sei. Zur Beilegung des Verfahrens in den USA hatte Total bereits im zweiten Quartal des vergangenen Jahres 316 Millionen Euro zurückgelegt.

Total hatte den Öl-Import aus dem Iran im vergangenen Jahr ausgesetzt, als die USA und die Europäische Union aufgrund des iranischen Atomprogramms Sanktionen gegen das Land verhängt hatten.

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