U21 Schweiz gegen Deutschland: Zwei Spiele unter Freunden

Die deutsche U21-Auswahl muss die Schweiz schlagen, wenn sie zur EM fahren will. Für die Schweizer geht es auch um die Marktpräsentation des Nachwuchses.

Selbstbewusst und gut gelaunt: Spieler der Schweizer U21-Auswahl (v.li.) Nzuki Toko, Steven Zuber and Fabian Schär. Bild: dpa

KÖLN taz | Beim FC Schalke 04 hat sich eine neue Viererclique formiert. Die Neuzugänge Roman Neustädter und Tranquillo Barnetta treiben sich in ihrer Freizeit gern mit den Kollegen Lewis Holtby und Christian Fuchs herum, und natürlich blüht der Flachs unter diesen Jungs.

Der Eidgenosse Barnetta habe schon damit geprahlt, „dass die Schweizer eine Truppe mit Spielern haben, von denen einige 2011 im Finale der U21-EM standen“, sagt Holtby, der Kapitän der deutschen U21-Juniorenauswahl. Das große Deutschland trifft am Freitag in Leverkusen (18 Uhr, Eurosport) und im Rückspiel am kommenden Dienstag in Luzern auf die kleine Schweiz, der Sieger darf im kommenden Sommer zur EM nach Israel reisen. Und natürlich bereitet es Barnetta großes Vergnügen, dem Kollegen Holtby ein wenig Angst zu machen.

Ganz so klein ist die Schweiz gar nicht, wenn es um Nachwuchsfußball geht. Die Schweizer sind selbstbewusst genug, sich über das schwere Los zu freuen. „Für die Spieler ist das etwas ganz Besonderes“, sagt Peter Knäbel, der Technische Direktor des Schweizerischen Fußball-Verbandes, ein Deutscher, der einst für den VfL Bochum, den FC St. Pauli, 1860 München und den 1. FC Nürnberg spielte. Der Schweizer Nachwuchs brenne darauf, sich „auf dem Markt zu zeigen, der diese Spieler am meisten interessiert.“

Wie prestigeträchtig Siege eidgenössischer Mannschaften gegen den großen Nachbarn in der kleinen Alpennation sind, zeigte der 5:3-Erfolg gegen Joachim Löws DFB-Elf während der EM-Vorbereitung im Sommer, der in der Schweiz als historisches Ereignis gefeiert wurde, in Deutschland aber schon fast vergessen ist. Die U21 will nun nachlegen, auch um den Weg für schweizerische Spieler zu den deutschen Spitzenvereinen weiter zu ebnen. Mit Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri spielen derzeit zwei sehr ambitionierte Schweizer in der Bundesliga.

Es gehe bei den Playoff-Partien, „auch darum, wie das Bild Deutschlands vom Schweizer Ausbildungsprodukt ist“, erläutert Knäbel ein wenig technokratisch. Aber es gibt ja tatsächlich immer wieder diese Trends, mal wird besonders viel in Skandinavien gescoutet, dann sind Japaner besonders angesagt. Daher dürften die beiden Spiele der Schweiz gegen den DFB-Nachwuchs in den Terminkalendern der Bundesligascouts fett markiert sein.

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