Studentenproteste in den USA: Uni zahlt für Pfeffersprayangriff
Bei friedlichen Protesten an der Davis University waren Studenten von Polizisten mit Pfefferspray angegriffen worden. Die Uni zahlt nun eine Million Dollar Entschädigung.
SAN FRANCISCO dpa | Nach dem Einsatz von Pfefferspray bei einem friedlichen Studentenprotest in Kalifornien sollen die Betroffenen nun eine Millionenentschädigung erhalten. Wie die Los Angeles Times am Mittwoch berichtete, hat sich die Universität von Kalifornien (UC) zur Zahlung von knapp einer Million Dollar (773.000 Euro) bereiterklärt.
21 Studenten, die wegen Verletzung ihrer Bürgerrechte geklagt hatten, sollen mit jeweils 30.000 Dollar entschädigt werden. Der Rest des Geldes ist unter anderem für Anwaltskosten der Kläger vorgesehen.
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Auf dem Boden sitzende Studenten, die sich im vorigen November zu einer Kundgebung für die Protestbewegung „Occupy Wall Street“ auf dem Campus der Universität Davis versammelt hatten, waren mit Pfefferspray attackiert worden. Ein Video, das im Internet die Runde machte, zeigte Polizeibeamte, die gezielt die jungen Leute mit dem Reizstoff besprühten (siehe Video). Zwei Polizisten wurden vom Dienst suspendiert.
Studenten sollten ohne Angst vor Polizeigewalt ihre Redefreiheit ausüben können, sagte der Bürgerrechtsanwalt Michael Risher am Mittwoch dem San Francisco Chronicle. Der Vorfall in Davis zähle mit zu den„ schlimmsten Beispielen“ von Polizeiausschreitungen gegen Studenten. Die jungen Leute hatten unter anderem gegen steigende Universitätsgebühren protestiert.
Leser*innenkommentare
Ohje
Gast
Wie so viele hat sich die TAZ auch nur das verkürzte Video angesehen.
Es wird nicht erwähnt, dass die Demonstranten
-die Polizei eingekesselt hat
-Bedingungen gestellt haben um die Polizei gehen zu lassen (Freigabe von festgenommen Demonstranten die gewaltätig waren)
-die Polizei die ganze zeit versucht hat normal mit den Demonstraten zu reden
-die Polizei für über 5 Minuten den Einsatz von Pfeffersprey angedroht hat, wenn sie nicht die Einkesslung stoppen.
Das war KEINE normale, friedliche Demonstration. Ihr habt ALLE Internet schaut euch das Video selbst an.
Buergerrechtler
Gast
Dieser Angriff auf friedliche Demonstranten
war verabscheuungswürdig.
Der Polizist war ganz offensichtlich in
keiner Notwehrsituation.
Wenn der Polizist schwer beleidt wurde,
wäre das ganze noch verstehbar, wenn auch immer
noch nicht legal.
Hier wurde aber eine illegitime
Nötigung begannen, die Menschen mit
Herzfehler oder anderen Gebrechen das Leben
hätte kosten können!
Bernd Goldammer
Gast
Herrn Lukaschenko und auch Herrn Putin sind derartige Machtentgleisungen nie vorgeworfen worden. Warum also soll man die USA-Demokratie als Maßstab für die Welt nehmen? Ein Präsident der Todeslisten schreibt die wenig später exekutiert werden, Politverbrecher die Kriege vom Zaun brechen können und trotz Überführung frei und gut berentet leben, all das riecht doch nach perverser Diktatur.